Opernball: «Alles Walzer» trotz Finanzkrise

«Für mich steht im Vordergrund, dass wir die Schwierigkeiten und diese Krise mit vereinten Kräften bekämpfen wollen», sagte Fischer im Österreichischen Rundfunk (ORF).

Finanzminister Josef Pröll lobte die Wiener Bälle als wichtigen Wirtschaftsfaktor. «Sie erwirtschaften jedes Jahr 60 Millionen Euro», sagte er. Der Opernball sei auch ein gutes Signal in Zeiten der Krise. «Nicht untertauchen, sondern Flagge zeigen», sagte Pröll.

Wirtschafts-Prominenz hält sich bedeckt

Im Gegensatz zum Pracht und Prunk der früheren Jahre liessen sich jedoch weniger Politiker, Bankenchefs und Wirtschaftsbosse im Scheinwerferlicht der TV-Kameras blicken.

«Wenn man mit der Regierung über eine Kapitalspritze verhandelt, macht es keinen guten Eindruck, wenn man beim Opernball beim Champagnertrinken gesehen wird», sagte ein Banker vor dem Ball.

Swarowski-Erbe schwingt das Tanzbein

Ausverkauft war das Fest dennoch. Wer auf dem Parkett der Oper tanzen wollte, musste 230 Euro (340 Franken) Eintritt zahlen. Eine Loge kostete 17'000 Euro (25'000 Franken).

Debütantinnen in weissen Kleidern mit Glitzerdiadem und mit Orden geschmückte Kavaliere im Frack vergassen für eine Nacht die Sorgen der Oberschicht. Unter den Debütanten war mit Arturo Swarowski in diesem Jahr auch ein Spross aus der gleichnamigen Kristall-Dynastie.

«Ich bin sehr stolz, es ist ein Traum in Erfüllung gegangen», sagte seine Mutter Fiona Swarovski, die mit ihrem Mann, dem österreichischen Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, an dem Event teilnahm.

Neue Tanzformation

Den musikalischen roten Faden bildeten beim diesjährigen Opernball Kompositionen von Josef Haydn, dessen 200. Todestag in dieses Jahr fällt.

Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur APA wartete der Opernball mit einer neuen Tanzformation aufgewartet. Die 160 Tanzpaare absolvierten demnach eine Tanzeinlage namens «Blume des Lebens», die sich in den Eröffnungswalzer auflöste.

Der Ehrengast des Baunternehmers Richard Lugner, die als «Desperate Housewife» bekannte US-Schauspielerin Nicollette Sheridan, wurde von den Fotografen so sehr bedrängt, dass sie um ihr Kleid fürchtete und mehrfach umzudrehen versuchte.

(bert/sda)