Opposition liegt bei Kenia-Wahlen vorn

Das erklärten Diplomaten in Nairobi. Die Ergebnisse seien zwar mit Vorsicht zu geniessen, zeigten aber einen deutlichen Trend zugunsten der oppositionellen Nationalen Regenbogenkoalition (NARC) und ihrem Kandidaten Mwai Kibaki. Ein NARC-Sprecher bestätigte die ersten Ergebnisse. Ihm liege etwa ein Viertel der Stimmen vor, sagte Raila Odinga.

Die Wahlen am Freitag beendeten die 24-jährige Herrschaft von Daniel arap Moi. Zudem entschied das Volk über die Zusammensetzung des Parlaments und der Kommunalregierungen. Die Wahl wurde vom gewaltsamen Tod eines Regierungsanhängers und Berichten über Wahlbetrug und Manipulationen überschattet.

Nach Angaben der oppositionellen Regenbogenkoalition (NARC) fehlten auf den Wahllisten die Namen von etwa 20 Prozent der Wahlberechtigten. Auch nach Angaben unabhängiger Beobachter wurden viele Wähler nicht an die Urnen gelassen. Die Wahl wurde von hunderten internationalen Beobachtern verfolgt.

Die Polizei nahm nach Angaben eines Wahlleiters in Mombasa zwei Menschen fest, weil sie Wählern 100 Schilling (1,25 Euro) dafür geboten haben sollen, für die Regierung zu stimmen.

Trotz der zahlreichen Unstimmigkeiten verlief die Wahl weitgehend friedlich. Lediglich aus drei Wahllokalen in Mombasa wurden gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen Anhängern von Regierung und Opposition gemeldet.

Erstmals seit Kenias Unabhängigkeit 1963 hatte die Opposition gute Chancen, nicht nur bei der Präsidentschaftswahl, sondern auch bei den gleichzeitig stattfindenden Parlaments- und Kommunalwahlen zu siegen. Das Ergebnis soll erst am Sonntag verkündet werden.

(bsk/sda)