Oppositionsführer in Minsk festgenommen

publiziert: Samstag, 25. Mrz 2006 / 16:25 Uhr

Minsk - In der weissrussischen Hauptstadt Minsk hat die Polizei nach einer Kundgebung den Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch festgenommen. Das bestätigte ein Sprecher des Wahlkampfstabes von Milinkewitsch der Nachrichtenagentur Interfax.

Der Weissrussische Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch.
Der Weissrussische Oppositionsführer Alexander Milinkewitsch.
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Zuvor hatte Milinkewitsch hat eine Fortsetzung des Kampfes gegen die autoritäre Herrschaft von Präsident Alexander Lukaschenko angekündigt. Das Ziel seien faire Neuwahlen «ohne den Diktator».

Nach dem ersten «Sturm auf die Festung» der Regierung in Minsk gehe der Kampf weiter, sagte Milinkewitsch vor mehreren tausend Demonstranten in Minsk. «Wir werden nicht fünf Jahre warten, um den nächsten Sturm zu führen, wir werden es bald tun», versprach der Oppositionsführer seinen Anhängern.

Neues Oppositionsbündnis

Milinkewitsch rief alle politischen Kräfte auf, sich dem neuen Oppositionsbündnis «Für die Freiheit» anzuschliessen. Ein weiterer Oppositionspolitiker, Alexander Kosulin, forderte die UNO auf, sich des Themas Weissrussland anzunehmen: «Der letzte Diktator sollte zum UNO-Tribunal nach Den Haag geschickt werden», rief er vor den Demonstranten.

Milinkewitsch hatte an seine Aufruf zu der Demonstration festgehalten, obwohl die Polizei in der Nacht zum Freitag ein Zeltlager protestierender Regierungsgegner auf dem zentralen Oktoberplatz aufgelöst und hunderte Demonstranten festgenommen hatte.

Neuwahlen gefordert

Amtsinhaber Lukaschenko hatte die Wahl am vergangenen Sonntag nach offiziellen Angaben mit mehr als 82 Prozent der Stimmen gewonnen. Die Regierungsgegner zweifeln das Wahlergebnis an und fordern Neuwahlen.

Auch die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte die Wahl als «weder fair noch frei» kritisiert. Vertreter der USA und der EU hatten Lukaschenko mehrfach als «letzten Diktator Europas» gebrandmarkt. Russland hatte ihm dagegen zum Wahlsieg gratuliert.

(bert/sda)

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