Oscar Brown Jr. gestorben

Als Todesursache nannte die "New York Times" am Dienstag Komplikationen nach einer Blutinfektion. Brown, der bereits am Sonntag in einer Klinik starb, sah seine Kunst stets als Möglichkeit, afro-amerikanische Kultur zu feiern und zugleich gegen den Rassismus zu kämpfen.

So wird sein Song "Brown Baby", den Mahalia Jackson berühmt machte, als eines der schönsten Wiegenlieder der Jazzmusik und zudem als Hymne auf den Stolz der Afro-Amerikaner angesehen. Für Jazzer wie Miles Davis wurde Brown als Textdichter ein unentbehrlicher Partner.

Über seine enorme Vielseitigkeit schrieb die "New York Times": "Als Darsteller auf der Bühne hat er seine Songs eher geschauspielert als gesungen. Als Songschreiber hat er ebenso viele Anleihen bei Gospel, Blues und Folk Music genommen wie beim Jazz."

"Entertainer"

Er habe es vorgezogen, Entertainer genannt zu werden, doch selbst dieser breit angelegte Terminus sei für die Palette seiner Talente nicht weit genug. Brown hatte seine Karriere im Unterhaltungsgeschäft bereits als Teenager in Radio-Hörspielen begonnen.

Nach einigen Achtungserfolgen ermunterte ihn ein Mentor bei Columbia Records 1960 zu Studioaufnahmen als Jazz-Sänger. Gleich sein erstes Album, "Sin and Soul", wurde ein Erfolg. In Erinnerung bleiben Jazz-Freunden auch zahlreiche Bühnenshows, die Brown schrieb und mit denen er vor allem in Chicago und New York auftrat.

(fest/sda)