Attentäter war zu spät dran

Oslo-Terror: Staus verhinderten Schlimmeres

publiziert: Sonntag, 31. Jul 2011 / 17:08 Uhr / aktualisiert: Montag, 1. Aug 2011 / 07:49 Uhr
Der Attentäter wollte eigentlich mehr Ziele bombadieren.
Der Attentäter wollte eigentlich mehr Ziele bombadieren.

Oslo - Nach den grausamen Anschlägen in Norwegen wird deutlich, dass der Attentäter ursprünglich noch mehr Menschen töten wollte. Mehrere Verkehrsstaus hielten den Rechtsradikalen Anders Behring Breivik auf dem Weg zu den Tatorten auf.

14 Meldungen im Zusammenhang
So konnte Breivik die Autobombe im Osloer Regierungsviertel am Freitag (22. Juli) erst um 15.26 Uhr detonieren lassen - da waren viele der hier arbeitenden Menschen schon auf dem Heimweg, wie ein Polizeisprecher am Sonntag im Rundfunksender NRK sagte.

Das sozialdemokratische Jugendlager auf der Fjordinsel Utøya erreichte Breivik erst am späten Nachmittag, als bereits viele Teilnehmer zum Festland zurückgekehrt waren. Dazu gehörte auch Norwegens Ex-Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland.

Bomben am Schloss geplant

Zudem berichteten Osloer Medien unter Berufung auf Polizeikreise, dass der 32-Jährige auch Bomben am Osloer Schloss und am Hauptquartier der norwegischen Sozialdemokraten detonieren lassen wollte. Er habe diese Pläne wegen «logistischer Probleme» nicht verwirklichen können, hiess es weiter.

Die Polizei bestätigte, dass Breivik «weitergehende Pläne» gehabt habe, wollte aber zu den konkreten Zielen keine Angaben machen. Breivik tötete mit einer Bombe in Oslo und bei einem Massaker auf Utøya 77 Menschen.

Breivik fordert Rücktritt der Regierung

Breiviks Anwalt Geir Lippestad berichtete in der Boulevardzeitung «VG», die Polizei habe dem 32-Jährigen bei einem Verhör am Wochenende erstmals die Zahl seiner Opfer mitgeteilt. «Ich habe keine Reaktion feststellen können. Ich konnte weder ein Lächeln noch Anzeichen für Enttäuschung bemerken,» sagte der Verteidiger.

Der Massenmörder hat bei den Verhören den Rücktritt von Norwegens Regierung, des Königs sowie der Armeeführung als Gegenleistung für eigene Aussagebereitschaft verlangt. Das berichtete der TV-Sender NRK unter Berufung auf Polizeikreise.

Zuspruch für Stoltenbergs Partei

Stoltenberg und seine Arbeiterpartei stiegen in der vergangenen Woche in der Gunst der Wähler spürbar. Einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage zufolge stieg der Zuspruch für die Partei um gute elf Prozentpunkte auf 41,7 Prozent.

Der Zuspruch für die rechtspopulistische Fortschrittspartei, der Behring Breivik bis 2006 angehörte, sank der Umfrage des Instituts Synovate zufolge hingegen im Vergleich zu Juni um drei Punkte auf 16,5 Prozent. Auch die oppositionellen Konservativen verloren deutlich an Zustimmung, wie die Umfrage unter 500 Menschen ergab.

 

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Oslo - Das norwegische Innenministerium hat am Donnerstag die Öffentlichkeit vor ... mehr lesen
Erinnerungen an Breiviks Terroranschläge vor drei Jahren werden wach
Attentäter von Oslo: Anders Behring Breivik.
Oslo - Der geständige Attentäter der ... mehr lesen
Anders Behring Breivik.
Oslo - Der norwegische Attentäter ... mehr lesen
Oslo - Nach dem Bombenanschlag ... mehr lesen
«World of Warcraft» und «Call of Duty - Modern Warfare» (Bild) werden nicht mehr verkauft.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Die Narben nach dem Terroranschlag in Oslo sitzen tief.
Oslo - Norwegen will am 21. August ... mehr lesen
Oslo - Der rechtsradikale Attentäter Anders Behring Breivik hat vor einer Woche auch Bombenanschläge am Osloer Schloss und dem Hauptquartier der norwegischen Sozialdemokraten geplant. Das berichtete die Zeitung «VG» in Oslo am Samstag unter Berufung auf Polizeikreise. mehr lesen 
Der Autbombe im Regierungsviertel hätten noch andere Bomben folgen sollen (Archivbild).
Toulouse - Anders Behring Breivik ... mehr lesen
Brüssel - Der Attentäter Anders ... mehr lesen
Nächstes Jahr kommt der Attentäter Anders Behring Breivik vor Gericht.
Brüssel - Nach dem Doppelanschlag von Norwegen haben Antiterror-Experten aus den EU-Ländern und Norwegen in Brüssel über die Folgen für Europa beraten. Dabei ging es um den Austausch von Informationen; Beschlüsse sollen nicht gefasst werden. mehr lesen  1
Oslo - Anders Behring Breivik ist nach Erkenntnissen des norwegischen Geheimdienstes ein Einzeltäter, der mit Berechnung getötet hat. Für seine Behauptung, gewaltbereite Komplizen in Norwegen und im Ausland zu haben, fehlt weiter jeder Beweis. mehr lesen 
8 von fast 80 Opfern (von links): Tore Eikeland, Hanne Kristine Fridtun, Johannes Buo, Monica Bosei, Gunnar Linaker, Snore Haller, Simon Saebo, Jamil Rafal Yasin
Dschungelbuch Seit Tagen hören und sehen wir ausschliesslich den «Terror-Plagiator vom ... mehr lesen 29
Etschmayer Anders Behring Breivik ist ein Massenmörder und ein Terrorist, ein Bombenleger und ein Feigling, dessen «grösste Leistung» es ist, über 80 wehrlose Kinder ermordet zu haben, weil er die «konservative Revolution» starten wollte, bei der - vor dem Kampf gegen die Muslime - er als erstes den «Kulturmarxismus» dezimieren musste. mehr lesen  1
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche Überwachung der Erdoberfläche, insbesondere für militärische Zwecke.
Das Ziel des Starshield-Projekts ist die kontinuierliche ...
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen 
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen  
SynBio-Material TSAM besteht aus Proteinen  Ein Team aus Kent unter der Leitung der Professoren Ben Goult und Jen Hiscock hat ein bahnbrechendes neues stossdämpfendes Material entwickelt und ... mehr lesen  
Das neue Material kann nicht nur den Aufprall von Basaltpartikeln und grösseren Aluminiumsplittern absorbieren, sondern diese Geschosse auch nach dem Aufprall konservieren. (Symbolbild)
Die ETH Zürich und das Technologiezentrum des VBS - armasuisse Wissenschaft und Technologie - lancieren ein gemeinsames Programm für Sicherheitsrobotik. Während fünf Jahren investiert das Bundesamt für Rüstung armasuisse dabei zweieinhalb Millionen Franken in ausgewählte Forschungsprojekte. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 9°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 7°C 19°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 3°C 18°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 15°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten