Palästinenser lassen alle Geiseln frei

publiziert: Mittwoch, 15. Mrz 2006 / 19:05 Uhr

Nablus - Nach der Erstürmung des Gefängnisses in Jericho durch die israelische Armee haben die UNO und die EU ein Ende der Eskalation gefordert.

Abbas sagte, «was passiert ist, war ein unverzeihliches Verbrechen und ein Verstoss gegen alle Abkommen».
Abbas sagte, «was passiert ist, war ein unverzeihliches Verbrechen und ein Verstoss gegen alle Abkommen».
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Derweil sind alle von Palästinensern aus Protest als Geiseln genommene Ausländer frei gekommen. Die letzten vier von elf Verschleppten seien im Gazastreifen auf freien Fuss gekommen, teilte die palästinensische Polizei mit.

Zu den bereits am Vortag freigelassenen Ausländern zählte auch ein Westschweizer Delegierter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas kehrte nach Abbruch seiner Europareise ins Westjordanland zurück. Ursprünglich hatte er am Mittag vor dem Europaparlament in Strassburg sprechen und um weitere EU-Gelder werben wollen. Stattdessen besuchte er das von der israelischen Armee am Vortag erstürmte Gefängnis in Jericho.

Ein unverzeihliches Verbrechen

Israelische Soldaten hatten den dort inhaftierten Palästinenserführer Ahmed Saadat und mehrere Gefolgsleute in ihre Gewalt gebracht. Abbas sagte, «was passiert ist, war ein unverzeihliches Verbrechen und eine Demütigung für das palästinensische Volk und ein Verstoss gegen alle Abkommen».

Abbas gab zu, dass die USA und Grossbritannien die Palästinenser schon vor einer Woche von ihrer Absicht informiert hatten, ihre Beobachter aus dem Gefängnis in Jericho abzuziehen. Es sei jedoch kein Datum genannt worden. Am Vortag hatten die Palästinenser den USA und Grossbritannien vorgeworfen, mit dem Abzug der israelischen Aktion Vorschub geleistet zu haben.

Im Westjordanland protestierten am Mittwoch tausende Palästinenser gegen die Festnahme von Saadat. Ein Aufruf zum Generalstreik in den Palästinensergebieten wurde vor allem im Gazastreifen befolgt.

Israelische Regierung rechtfertigte die Militäraktion

Mit dem Einsatz in Jericho wollte Israel verhindern, dass Saadat und fünf Mitgefangene freigelassen werden. Saadat wird für den Mord am israelischen Tourismusminister Rechavam Zeevi vor fünf Jahren mitverantwortlich gemacht.

Die israelische Regierung rechtfertigte die Militäraktion. Verteidigungsminister Schaul Mofas widersprach Darstellungen, der Einsatz sei aus Wahlkampfgründen erfolgt. «Kein verantwortungsvoller Staat könnte zulassen, dass die Mörder eines seiner Minister freigelassen werden», sagte Mofas im israelischen Radio.

(smw/sda)

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