Palästinenserspitze bricht doch nach Paris auf

Nach palästinensischen Angaben fuhren Ministerpräsident Ahmed Kurei, der amtierende PLO-Chef Mahmud Abbas, Aussenminister Nabil Schaath und Parlamentspräsident Rauchi Fatuch gemeinsam in Richtung Amman. Von dort aus wollen sie in der Nacht oder am nächsten Morgen ein Flugzeug nach Paris besteigen.

Suha Arafat hatte den drei Politikern zuvor vorgeworfen, den schwer kranken 75-Jährigen lebendig begraben zu wollen, um sein politisches Erbe anzutreten. Ihre Vorwürfe stiessen bei den Palästinensern auf heftige Empörung und wurden scharf zurückgewiesen.

Trotz Absage Aufbruch

Trozdem sagte Kurei, Abbas und Schaath zunächst ihre Reise nach Paris ab, wo Arafat seit Ende Oktober in einem Militärspital behandelt wird. Ein AFP-Fotograf beobachtete jedoch am Nachmittag, wie die drei Politiker Ramallah inzwischen verliessen.

Arafats Bürochef Abdelrahim rief die Palästinenser auf, auf die Albernheiten von Suha Arafat nicht zu hören. Niemand könne die Palästinenserführung daran hindern, sich angesichts der widersprüchlichen Nachrichten über den wirklichen Zustand ihres Präsidenten zu erkundigen.

Treffen mit franz. Aussenminister Barnier

Nach seinen Angaben wird die palästinensische Delegation am Dienstag auch mit dem französischen Aussenminister Michel Barnier zusammenkommen. Innerhalb der palästinensischen Führung wächst seit Tagen der Ärger über die Frau des 75-Jährigen. Sie werfen der 41-Jährigen vor, die Informationen über den wahren Zustand ihres Mannes zurückzuhalten.

(fest/sda)