Papst-Testament veröffentlicht

Zeitweise habe er auch daran gedacht, in seiner polnischen Heimat beerdigt zu werden, heisst es im Dokument weiter. Später habe er sich aber anders entschieden. Der am Samstag gestorbene Papst ordnete an, dass seine persönlichen Notizen verbrannt werden. Er hinterlasse keinerlei Eigentum.

Das 15-seitige Dokument ist stark theologisch und spirituell geprägt. In einem Kapitel aus dem Jahr 1990 heisst es: "Nach meinem Tod bitte ich um Heilige Messen und Gebete." Aus dem Testament geht auch hervor, dass der Papst fünf Jahre vor seinem Tod einen Rücktritt erwogen hat.

Mehrere Millionen Gläubige und erste Staatsgäste wie US-Präsident George W. Bush sind zur Beisetzung von Papst Johannes Paul II. in Rom eingetroffen. Die Stadt Rom erlebt den grössten Pilgerstrom ihrer Geschichte.

Heute schon drei Millionen Gläubige

Die Behörden erwarteten allein heute drei Millionen Gläubige in der Ewigen Stadt, zur Papst-Beerdigung morgen sollen es bis zu vier Millionen werden. Trotz des gewaltigen Andrangs wurden aber bislang keine ernsthaften Zwischenfälle gemeldet.

Rund 600 Ärzte und Sanitätshelfer sind rund um den Petersplatz in Rom im Dauereinsatz, um die Millionen Gläubigen medizinisch zu versorgen. Insgesamt gibt es nach Angaben des Malterserordens auf dem Gelände rund sieben Sanitätsstationen.

Notfallversorgung

Sieben Spitäler seien für die Notfallversorgung von Patienten zusätzlich ausgerüstet worden. Eines der häufigsten Probleme seien die Übermüdung und Erschöpfung von Menschen, die stundenlang Schlange standen, um den Leichnam von Papst Johannes Paul II. zu sehen, sagte eine Sprecherin des Malteserordens.

Neben dem Malteserorden, der seit mehr als 30 Jahren im Auftrag des Vatikans bei Grossveranstaltungen auf dem Petersplatz die sanitätsdienstliche Versorgung sichert, kümmern sich auch das italienische Rote Kreuz und der zivile Einsatzdienst rund um die Uhr um die Pilger.

Testament

Gespannt wartete man in Rom auf die Veröffentlichung des Testamentes des Papstes, die am Nachmittag erwartet wird. Vorher bekannt war lediglich, dass es 15 Seiten lang ist und in polnischer Sprache verfasst wurde. Einige Passagen hat der Pontifex schon 1979 geschrieben, nur wenige Monate nach seiner Wahl.

Trotz eines EU-Einreiseverbotes wegen Wahlfälschungen reiste der simbabwische Präsident Robert Mugabe nach Rom. Der streng gläubige Katholik Mugabe wurde zum Teil in Klosterschulen erzogen.

Prinz Albert II. kommt nicht

Nach dem Tod seines Vaters Rainier III. sagte Monacos künftiger Fürst Albert II. seine Teilnahme an der Beisetzung von Papst Johannes II. ab. Albert könne anders als geplant nicht nach Rom reisen, erklärte das Büro des Thronfolgers in Monaco.

Rainier III. von Monaco starb am Mittwoch; er wird am Freitag nächster Woche in der Kathedrale von Monaco beigesetzt.

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(fest/sda)