Papst erntet Kritik nach Auschwitz-Rede

publiziert: Montag, 29. Mai 2006 / 14:23 Uhr

Bern - Die Rede von Papst Benedikt XVI. im einstigen Konzentrations- und Vernichtungslager hat in mehreren europäischen Ländern Kritik ausgelöst.

Die Rede von Benedikt XVI. sei «problematisch» gewesen.
Die Rede von Benedikt XVI. sei «problematisch» gewesen.
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Medien in Frankreich und Spanien sowie Vertreter der italienischen Juden monierten die Passage in der Rede des deutschen Papstes, sein eigenes Volk sei damals von einer «Schar von Verbrechern ... missbraucht» worden.

«Benedikt XVI. befreit das deutsche Volk von seiner Verantwortung für die Nazi-Verbrechen», titelte das spanische Blatt «El Mundo».

In «El Pais» hiess es: «Ratzinger, der zum Ende des Krieges in der deutschen Armee gedient hat, hat Worte des Verständnisses für seine Landsleute gehabt.» Deren einzige Schuld sei demnach gewesen, «die nationalsozialistische Partei an die Macht gelangen zu lassen».

Deutschland rehabilitieren?

Die Worte des Papstes lösten «ein gewisses Unwohlsein» aus, da sie Deutschland zu rehabilitieren schienen, kommentierte die linke Pariser «Libération».

Das katholische Pariser Blatt «La Croix» schrieb, Benedikt XVI. habe die Deutschen nicht «kollektiv verurteilen» wollen und anders als sein Vorgänger auch «die Rolle nicht ansprechen wollen, die die anti- jüdische Stimmung in christlichen Kreisen beim Anstieg der Judenfeindlichkeit spielte».

«Ein wenig vereinfachend»

Spitzenvertreter der italienischen Juden zeigten sich «perplex». Der Vorsitzende des Dachverbandes der jüdischen Gemeinschaft, Claudio Morpugo, sprach von «Ratlosigkeit» angesichts einer Rede, die in Bezug auf die NS-Zeit und den Holocaust «ein wenig vereinfachend» gewesen sei.

Der Grossrabbiner von Rom, Riccardo di Segni, nannte die Ansprache «problematisch». Er sei «kaum überzeugt» von der Interpretation, die der Papst vorschlage - als wäre das deutsche Volk «selbst Opfer gwesen und hätte nicht zu den Verfolgern gehört».

(rr/sda)

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