Papst zeigt sich bestürzt über Reaktionen

publiziert: Sonntag, 17. Sep 2006 / 12:54 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 17. Sep 2006 / 17:32 Uhr

Castel Gandolfo - Nach tagelangelanger Empörung in der muslimischen Welt hat sich Papst Benedikt XVI. erstmals persönlich zu seinen umstrittenen Islam-Anmerkungen geäussert.

Der Papst habe einen Dialog über die Gewaltfreiheit von Religionen anstossen wollen.
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Beim Angelusgebet in seiner Sommerresidenz Castel Gandolfo bei Rom sagte das katholische Kirchenoberhaupt, er sei «tief betrübt», dass eine Redepassage als «beleidigend für muslimische Gläubige» aufgefasst worden sei. Zugleich rief er erneut zum Dialog zwischen Islam und Christentum auf.

Wörtlich sagte der Papst zu seiner strittigen Redepassage: «Es handelte sich dabei um ein Zitat eines mittelalterlichen Textes, der in keiner Weise mein persönliches Denken widerspiegelt.»

In seiner kurzen Ausführung nahm der Papst aber keine Aussagen zurück und entschuldigte sich auch nicht, wie es muslimische Geistliche verlangt hatten.

Die wirkliche Bedeutung seiner Ausführungen zum Thema Islam an der Universität Regensburg sei «eine Einladung zum aufrichtigen und ehrlichen Dialog» gewesen, sagte Benedikt. Zugleich verwies der Papst auf die Vatikanerklärung vom Vortag: «Ich hoffe, diese kann die Seelen beruhigen und die wirkliche Bedeutung meiner Rede erklären.»

Muslimische Organisationen zufrieden

In ersten Reaktionen zeigten sich muslimische Organisationen mit der Klarstellung durch den Papst und den Vatikan zufrieden. In der Türkei begrüsste der Chef des staatlichen Religionsamtes, Ali Bardakoglu, das Bedauern des Papstes als Zeichen seines Friedenswillens, wie er «Spiegel-Online» sagte.

Die türkische Regierung bekräftigte sowohl vor als auch nach dem weltweiten TV-Auftritt des Papstes, dass sich am Besuch des Papstes im November in der Türkei nichts ändere.

In Somalia wurde derweil eine italienische Nonne erschossen. Die Angreifer seien in eine Klinik in der Hauptstadt Mogadischu eingedrungen und hätten das Feuer eröffnet, teilten Mitarbeiter mit. Nach italienischen Medienberichten soll die Tat im Zusammenhang stehen mit den Islam-Äusserungen des Papstes.

(smw/sda)

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