Schlacht um Paris

Paris: Die Linke vor dem Sturm auf das Rathaus

publiziert: Montag, 19. Feb 2001 / 08:04 Uhr

Paris - Wer den zahlreichen Umfragen traut, für den ist die «Schlacht um Paris» schon längst entschieden: In den Wochen vor den französischen Kommunalwahlen Mitte März geht eine «rosa Welle» durch die bislang konservativ regierte Weltstadt an der Seine.

Den «Abstieg in die Hölle» sagen selbst die konservativen Beobachter dem rechten Lager voraus. Denn erstmals könnte Paris, Symbol zentraler Macht und Aushängeschild der Nation, in linke Hände fallen.

Sollte das bislang konservative Herz der Stimmberechtigten in Paris in Zukunft wirklich anders schlagen, dann dürfte einer besonders leiden - der neogaullistische Staatspräsident Jacques Chirac. Einst Bürgermeister der Stadt, muss Chirac dann noch mehr um die Wiederwahl 2002 bangen.

Von erheblicher Panik in Chiracs Elysée-Palast und unter den heillos zerstrittenen Konservativen ist in Paris nach jeder neuen Umfrage für die Wahlen am 11. und 18. März die Rede. Sind bisher nur die sechs nordöstlichen Arrondissements von Paris in der Hand linker Politiker, so scheint sich das Blatt jetzt völlig zu wenden.

An die 15 der 20 Pariser Stadt-Bezirke gehen nach den Umfragen an die Linke. Ihr Kandidat für den Stuhl des Bürgermeisters im Rathaus, der eher blasse, aber Vertrauen erweckende Bertrand Delanoë, würde problemlos an die Spitze gehievt.

Das Pariser Trendsignal bereitet den Konservativen in ganz Frankreich starkes Magengrimmen. Fallen noch mehr Rathäuser, und sind die Kommunalwahlen auch in der «Provinz» damit für sie bereits verloren?

Immerhin sind die Wahlen im März, trotz aller Bedeutung kommunaler Schwerpunkte, auch ein Testlauf für die Parlaments- und Präsidentenwahlen in der ersten Jahreshälfte 2002. «Wir haben nach und nach die Tuchfühlung zu unseren Wählern verloren», klagen neogaullistische Politiker.

Und am Amtssitz des sozialistischen Premierministers Lionel Jospin, der gern Nachfolger des Präsidenten werden will, kommt schon Frohlocken auf: «Der Verlust von Paris wird das einzige sein, was Chirac wirklich destabilisiert», heisst es. Der offenbar populäre Pragmatismus des sozialistischen Kandidaten Delanoë ist es bei weitem nicht allein, was jetzt im Elysée-Palast Kopfzerbrechen auslöst. Chirac selbst hatte den Parteifreund Jean Tiberi 1995 auf den Bürgermeister-Stuhl gebracht, den er selbst vorher besetzt hatte.

Die Finanz-Skandale um Tiberi und seine Ehefrau lähmten die Neogaullisten in den vergangenen Jahren dermassen, dass sie sich für Philippe Séguin als ihren Bürgermeister-Kandidaten und gegen Tiberi entschieden. Der aus der Partei geworfene Tiberi ist aber weiter im Rennen und sorgt so dafür, dass das rechte Lager weder Image noch Einheit ausstrahlt.

(sda)

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