Paris startet Ermittlungen gegen Volksmudschahedin-Führerin

Nach einer zweistündigen Anhörung wurde Mariam Radschawi wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung in die Haftanstalt Fleury-Mergis gebracht, wie ihr Anwalt mitteilte.

Der politische Flügel der linksislamistischen Volksmudschahedin, der Nationale Widerstandsrat Irans, nannte Radschawis Haft einen beschämenden Handel mit der Führung in Teheran. Anhänger Radschawis setzten derweil ihren Hungerstreik fort.

Der Einspruch muss innerhalb von 48 Stunden von der Justiz geprüft werden. Auch gegen zehn weitere Mitglieder der von der EU und den USA als terroristisch eingestuften Gruppe seien offiziell Ermittlungen eingeleitet worden. Sechs Verdächtige wurden dem Anwalt gemäss vorläufig freigelassen.

Insgesamt 17 Exil-Iraner mussten in der Nacht zum Sonntag vor dem Pariser Anti-Terror-Richter Jean-Louis Bruguière und zwei weiteren Richtern erscheinen, die über die Einleitung der Ermittlungsverfahren entschieden. Sie waren Anfang der Woche bei Razzien in der Nähe von Paris festgenommen worden.

Mit Selbstverbrennungen, Kundgebungen und Hungerstreiks protestieren seither Sympathisanten der Volksmudschahedin in europäischen Städten gegen die Festnahmen.

Der Nationale Widerstandsrat Irans bezeichnete die Haft für Radschawi als ungerechtfertigt und als Beschmutzung des in der französischen Verfassung verbrieften Asylrechts sowie der Menschenrechte. In einer Erklärung wurde ihre Freilassung gefordert.

(pt/sda)