Vom Dienst suspendiert

Pariser Kripo-Chef wegen Geheimnisverrats gefeuert

publiziert: Freitag, 6. Feb 2015 / 15:59 Uhr
Wegen Geheimnisverrats wurde der Kripo-Chef suspendiert.
Wegen Geheimnisverrats wurde der Kripo-Chef suspendiert.

Paris - Nach einer Serie von internen Skandalen ist der Chef der Pariser Kriminalpolizei, Bernard Petit, wegen des Verdachts des Geheimnisverrats vom Dienst suspendiert worden. Gegen den 59-Jährigen wurde in der Nacht zum Freitag ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Er soll einen hochrangigen früheren Elitepolizisten vor der Festnahme in einer Betrugs- und Korruptionsaffäre gewarnt haben.

Der Skandal um den Chef des legendären Kripo-Kommissariats, das nach seinem Sitz am Quai des Orfèvres 36 benannt und durch die Fälle des Film-Kommissars Maigret bekannt ist, steht in einer Reihe mit anderen Skandalen, die in den vergangenen Monaten den Ruf der Polizei in der französischen Hauptstadt schwer beschädigt haben.

Kurz nach der Ernennung von Petit zum Kripo-Chef im Dezember 2013 durch den damaligen Innenminister und heutigen Premierminister Manuel Valls waren im April vier Polizisten festgenommen worden, die im Kommissariat eine kanadische Touristin vergewaltigt haben sollen. Gegen zwei von ihnen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Nach Vergewaltigung Kokain-Diebstahl

Wenige Monate später, Ende Juli, machte der Diebstahl von 52 Kilogramm Kokain aus einem gesicherten Raum am Sitz der Kripo Schlagzeilen. Zunächst wurde ein Rauschgiftfahnder festgenommen, danach folgten eine Reihe weiterer Ermittlungsverfahren auch gegen Polizisten. Die Drogen im Schätzwert von zwei Millionen Euro wurden bisher nicht wiedergefunden.

Wegen des Kokain-Diebstahls sollte am Freitag auch der mehrfach verurteilte Hochstapler Christophe Rocancourt verhört werden, der im Gefängnis den hauptverdächtigen Rauschgiftfahnder kennengelernt hatte.

Vor allem aber ist der Hochstapler im Moment wegen einer Korruptionsaffäre in Haft, die nun auch Kripo-Chef Petit zu Fall brachte: Rocancourt soll gegen Bezahlung Papiere für illegale Flüchtlinge besorgt haben. In dem Fall laufen auch Ermittlungen gegen den früheren Chef der Polizei-Eliteeinheit GIGN, Christian Prouteau.

Kripo-Chef Petit und drei weitere Polizisten sollen Prouteau vor seiner Festnahme im Oktober gewarnt und mit "Informationen aus erster Hand" versorgt haben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, muss sich Petit nun wegen der Weitergabe von vertraulichen Informationen zu Justizermittlungen verantworten.

Französische Polizei-Legende

Prouteau ist bei der französischen Polizei eine Legende: Er gründete 1974 die Eliteeinheit GIGN, die zuletzt an der Jagd auf die Attentäter auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" beteiligt war.

Neben Petit und seinem Bürochef werden zwei weitere Polizisten beziehungsweise Ex-Polizisten in dem Fall verdächtigt, darunter der einflussreiche Präsident der Sozialwerks der Beamten des Innenministeriums (Anas), Jo Masanet. Die Ermittler interessieren sich dabei auch für das Geschäftsgebahren von Anas.

Der Skandal um Petit hat zudem eine politische Dimension, denn er soll den Sozialisten nahestehen. Valls hatte Ende 2013 den damaligen Kripo-Chef Christian Flaesch gefeuert, der eher der konservativen Vorgängerregierung zugerechnet wurde. Grund war ein Anruf von Flaesch bei einem Ex-Minister wegen dessen bevorstehender Befragung als Zeuge.

Valls sagte nun, die Ablösung von Petit sei unumgänglich gewesen. In einer solchen Position dürfe man "nicht den geringsten Zweifel" aufkommen lassen und müsse "beispielhaft" sein. Zu Petits Nachfolger wurde der Kripo-Chef von Marseille, Christian Sainte, bestimmt.

 

(nir/sda)

.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von entscheidender Bedeutung, um im Falle eines Unfalls angemessen reagieren zu können.
Zunächst einmal ist der Nothelferkurs von ...
Publinews Laut aktuellen Statistiken des Bundesamts für Statistik kam es in der Schweiz im Jahr 2022 zu insgesamt 18.936 Unfällen im Strassenverkehr, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind. 241 Menschen verloren ihr Leben, 4.002 wurden schwer und 17.896 leicht verletzt. mehr lesen  
Publinews CBD, oder Cannabidiol, hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, da immer mehr Menschen die potenziellen gesundheitlichen ... mehr lesen  
Die Integration von CBD in Mahlzeiten und Getränke kann eine angenehme und effektive Möglichkeit sein.
Minimalismus ist eine Lebensphilosophie, die sich auf das Wesentliche konzentriert.
Publinews In unserer heutigen Welt, geprägt von Konsum und Überfluss, erscheint die Idee des Wegwerfens oft negativ behaftet. Doch die Kunst des ... mehr lesen  
Publinews Einzigartige Übernachtungserlebnisse  Themenhotels bieten eine einzigartige Möglichkeit für Reisende, eine unvergessliche Erfahrung zu machen, die über die ... mehr lesen  
Übernachtung im Iglu-Dorf Zermatt: Schlafen wie die Eiskönigin und der Eiskönig.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 3°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 4°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 0°C 5°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 0°C 7°C Schneeschauerleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 3°C 7°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 4°C 9°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 9°C 15°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich recht sonnig
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten