Paul-Grüninger-Preis 2007 an zwei Usbeken

publiziert: Freitag, 16. Nov 2007 / 20:58 Uhr

St. Gallen - Der Paul-Grüninger-Preis 2007 ist in St. Gallen zwei Menschenrechtsaktivisten aus Usbekistan verliehen worden. Aus Sicherheitsgründen bleiben ihre Namen geheim. Sie nahmen deshalb auch nicht persönlich an der Preisverleihung teil.

Der St. Galler Polizeikommandant Hauptmann Paul Grüninger (1891–1972).
Der St. Galler Polizeikommandant Hauptmann Paul Grüninger (1891–1972).
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Damit sollen die beiden Aktivisten, eine Frau und ein Mann, vor Repressionen des usbekischen Regimes geschützt werden. Die beiden Preisträger erhalten je 25'000 Franken.

An der symbolischen öffentlichen Preisverleihung sprachen die Usbekistan-Kenner Uwe Halbach (Berlin) und Roman Berger (Zürich) über die Lage in der zentralasiatischen Republik.

Die Preisträgerin und der Preisträger seien in ihrem Land für die Menschenrechte eingetreten und hätten die krasse Verletzung von Menschenrechten öffentlich bezeugt, schreibt die Paul-Grüninger-Stiftung. Es verlange ungeheuer viel Mut, sich unter der Diktatur in Usbekistan für die elementarsten Rechte einzusetzen.

Besondere Menschlichkeit und Mut

Der Paul-Grüninger-Preis wird seit 2001 alle drei Jahre an Personen verliehen, die sich durch besondere Menschlichkeit und Mut auszeichnen. Die Stiftung wurde von den Nachkommen des St. Galler Polizeihauptmanns und Flüchtlingsretters errichtet, um heutige Taten im Sinne Paul Grüningers (1891-1972) zu fördern.

In Missachtung der Grenzsperre rettete Grüninger 1938 und 1939 Hunderte von Flüchtlingen vor den Nazis. 1939 wurde er deswegen fristlos entlassen und ein Jahr später wegen Amtspflichtverletzung und Urkundenfälschung verurteilt.

Erst 23 Jahre nach seinem Tod wurde er rehabilitiert. Die St. Galler Regierung sprach Grüningers Nachkommen eine Entschädigungszahlung zu. Grüningers Geschichte ist im Buch «Grüningers Fall» von Stefan Keller dokumentiert.

(smw/sda)

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