Notgelandetes US-Flugzeug
Peking verschärft den Ton - US-Diplomaten treffen Besatzung
publiziert: Mittwoch, 4. Apr 2001 / 00:36 Uhr
Peking/Washington - Im Streit um das in China notgelandete US-Aufklärungsflugzeug hat Peking den Ton verschärft. US-Präsident George W. Bush forderte China derweil auf, das Flugzeug und seine Besatzung sofort herauszugeben.
Präsident Jiang Zemin wies den USA die volle Verantwortung für
den Zusammenstoss mit dem chinesischen Kampfjet zu. Das US-
Aufklärungsflugzeug habe unter Missachtung der Regeln gefährliche
Manöver geflogen, sei mit dem Jet zusammengestossen und habe ihn
zerstört. Die USA seien dafür verantwortlich, dass der Pilot des
Kampfjets noch immer verschollen sei.
Jiang rief Washington auf, die Aufklärungsflüge vor der chinesischen Küste zu unterlassen. Diese verstiessen gegen das Völkerrecht. Die viermotorige Turboprob-Maschine vom Typ EP-3E war am Sonntag über dem Südchinesischen Meer mit einem chinesischen Abfangjäger kollidiert und auf der Insel Hainan notgelandet.
US-Präsident Bush warnte die chinesische Regierung vor Belastungen des bilateralen Verhältnisses. Der Vorfall habe das «Potenzial, die Hoffnungen auf eine ertragreiche und produktive Beziehung» zu gefährden, sagte Bush vor Journalisten.
Zudem sei es an der Zeit, dass die 24-köpfige Crew «nach Hause zurückkehren» und ihre Familien wieder sehen könne. Die chinesische Regierung müsse ebenso das Aufklärungsflugzeug freigeben, das «in einer ungewöhnlichen Situation» habe notlanden müssen.
US-Diplomaten treffen Besatzung
US-Diplomaten konnten am Dienstagabend erstmals Kontakt zur Besatzung aufnehmen. Das Treffen habe in der Hauptstadt Hainans, Haikou, stattgefunden, teilte die US-Botschaft in Peking mit. US- Botschafter Joseph Prueher sagte, die USA seien glücklich darüber. «Wir sind allerdings nicht sehr glücklich darüber, dass es 60 Stunden gedauert hat.»
An dem Treffen waren der US-General Neal Sealock, ein Vertreter des US-Konsulats in der südchinesischen Stadt Guangzhou, drei weitere US-Offizielle und chinesische Diplomaten beteiligt. China hatte der 24-köpfigen Besatzung zunächst Kontakte zu US-Vertretern verweigert. US-Präsident George W. Bush hatte Peking aufgefordert, den Diplomaten «unverzüglich» Zugang zur Crew zu gewähren.
Chinesen an Bord der Maschine?
Unklar blieb am Dienstag, ob die chinesischen Behörden die US-Maschine betreten haben. Der US-Botschafter sagte im Fernsehsender ABC, es gebe praktisch keine Zweifel daran.
Allerdings habe die Besatzung des Flugzeuges nach seiner Einschätzung «zumindest damit angefangen», sensible Ausrüstung an Bord zu zerstören.
Nach Angaben des Fernsehsenders CNN, der sich auf Informationen aus dem Pentagon beruft, haben chinesische Soldaten damit begonnen, Geräte aus der Maschine zu entfernen. Damit könnte China nach Einschätzungen von Experten wertvolle Hinweise über die amerikanische Aufklärung gewinnen.
Modernste Funkaufklärung
Die Maschine der US-Marine dient der Funkaufklärung. Nach Angaben der US-Marine ist sie in der Lage, Funksignale tief im Hinterland des Zielgebietes zu erfassen und auszuwerten. Die US-Navy verfügt über elf solcher Flugzeuge.
Die Beziehungen zwischen China und den USA sind seit einigen Monaten abgekühlt. Peking steht unter anderem den Plänen Bushs zum Raketenabwehr-Programm NMD kritisch gegenüber. Zuletzt hatte es Verstimmungen wegen Spionagevorwürfen Pekings gegen chinesisch-stämmige US-Bürger gegeben.
Jiang rief Washington auf, die Aufklärungsflüge vor der chinesischen Küste zu unterlassen. Diese verstiessen gegen das Völkerrecht. Die viermotorige Turboprob-Maschine vom Typ EP-3E war am Sonntag über dem Südchinesischen Meer mit einem chinesischen Abfangjäger kollidiert und auf der Insel Hainan notgelandet.
US-Präsident Bush warnte die chinesische Regierung vor Belastungen des bilateralen Verhältnisses. Der Vorfall habe das «Potenzial, die Hoffnungen auf eine ertragreiche und produktive Beziehung» zu gefährden, sagte Bush vor Journalisten.
Zudem sei es an der Zeit, dass die 24-köpfige Crew «nach Hause zurückkehren» und ihre Familien wieder sehen könne. Die chinesische Regierung müsse ebenso das Aufklärungsflugzeug freigeben, das «in einer ungewöhnlichen Situation» habe notlanden müssen.
US-Diplomaten treffen Besatzung
US-Diplomaten konnten am Dienstagabend erstmals Kontakt zur Besatzung aufnehmen. Das Treffen habe in der Hauptstadt Hainans, Haikou, stattgefunden, teilte die US-Botschaft in Peking mit. US- Botschafter Joseph Prueher sagte, die USA seien glücklich darüber. «Wir sind allerdings nicht sehr glücklich darüber, dass es 60 Stunden gedauert hat.»
An dem Treffen waren der US-General Neal Sealock, ein Vertreter des US-Konsulats in der südchinesischen Stadt Guangzhou, drei weitere US-Offizielle und chinesische Diplomaten beteiligt. China hatte der 24-köpfigen Besatzung zunächst Kontakte zu US-Vertretern verweigert. US-Präsident George W. Bush hatte Peking aufgefordert, den Diplomaten «unverzüglich» Zugang zur Crew zu gewähren.
Chinesen an Bord der Maschine?
Unklar blieb am Dienstag, ob die chinesischen Behörden die US-Maschine betreten haben. Der US-Botschafter sagte im Fernsehsender ABC, es gebe praktisch keine Zweifel daran.
Allerdings habe die Besatzung des Flugzeuges nach seiner Einschätzung «zumindest damit angefangen», sensible Ausrüstung an Bord zu zerstören.
Nach Angaben des Fernsehsenders CNN, der sich auf Informationen aus dem Pentagon beruft, haben chinesische Soldaten damit begonnen, Geräte aus der Maschine zu entfernen. Damit könnte China nach Einschätzungen von Experten wertvolle Hinweise über die amerikanische Aufklärung gewinnen.
Modernste Funkaufklärung
Die Maschine der US-Marine dient der Funkaufklärung. Nach Angaben der US-Marine ist sie in der Lage, Funksignale tief im Hinterland des Zielgebietes zu erfassen und auszuwerten. Die US-Navy verfügt über elf solcher Flugzeuge.
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(kil/sda)
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