Pereira muss über Wechsel entscheiden

publiziert: Freitag, 15. Apr 2005 / 20:22 Uhr

Zürich - Der Intendant des Zürcher Opernhauses, Alexander Pereira, hat ein konkretes Angebot der Mailänder Scala.

Pereira muss sich bis kommenden Dienstag entscheiden.
Pereira muss sich bis kommenden Dienstag entscheiden.
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Josef Estermann, Verwaltungsratspräsident der Opernhaus AG, zeigte sich gegenüber dem Regionaljournal von Radio DRS besorgt.

Pereira muss sich bis kommenden Dienstag entscheiden. Wie die römische Tageszeitung "La Repubblica" schrieb, will der Aufsichtsrat des Mailänder Opernhauses den umstrittenen Scala-Intendanten, Mauro Meli, zum Rücktritt auffordern. Pereira ist einer von drei Kronfavoriten für dessen Nachfolge.

Bedrohliches Szenario

Er wisse von dem Angebot, sagte Verwaltungsratspräsident Estermann. Dies habe ein bedrohliches Szenario geschaffen. Die Scala befinde sich in einer verzweifelten Lage und würde jeden roten Teppich ausrollen. Es gelte jetzt alle Energien und Kräfte zu bündeln, um den Intendanten zu behalten.

Pereira liebe zwar Zürich, aber auch das Opernhaus befinde sich in einer schwierigen Phase. Wie alle andern Kulturinstitute stehe es unter starkem Spardruck. Falls sich Pereira für Mailand entscheiden würde, wäre dies für Zürich ein ganz harter Schnitt, sagte Estermann. Die Zeit, einen potenten Nachfolger zu finden wäre knapp.

Man werde deshalb alles unternehmen, um den Intendanten zu behalten. In den 14 Jahren seiner Zeit als künstlerischer Leiter des Zürcher Opernhauses habe Pereira alle anderen Angebote ausgeschlagen. Deshalb hoffe und glaube er, ihn auch diesmal behalten zu können, sagte der Verwaltungsratspräsident.

Kein Kommentar

Pereira selbst wollte sich zur aktuellen Situation nicht äussern. Der Wiener ist seit 1991 Intendant des Opernhauses. Der 2006 auslaufende Vertrag ist bereits bis 2011 verlängert worden. Ab 2006 gilt eine Kündigungsfrist von drei Jahren. Pereira könnte ihn also frühestens auf 2009 lösen.

Der bisherige Scala-Intendant Meli hatte sich bereits am 6. April bereit erklärt, seine Demission einzureichen, sollte man keine Lösung im Streit mit der seit fast zwei Monaten streikenden Belegschaft der Scala finden.

Für seine Nachfolge kommen laut Repubblica ausser Pereira der Brite Peter Jonas in Frage. Der 59-Jährige leitet seit 1993 die Staatsoper in München. Sein Vertrag läuft 2006 aus. Auch der Direktor des Theatre du Capitole von Toulouse, Nicolas Joel, gilt als starker Kandidat.

(bert/sda)

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