Perus Ex-Geheimdienstchef Montesinos muss fünf Jahre ins Gefängnis

publiziert: Montag, 24. Mrz 2003 / 21:28 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 25. Mrz 2003 / 00:54 Uhr

Lima - Der frühere peruanische Geheimdienstchef Vladimiro Montesinos ist wegen Amtsanmassung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Vladimiro Montesinos.
Vladimiro Montesinos.
Montesinos, der in der Regierung des vor drei Jahren gestürzten Präsidenten Alberto Fujimori eine Schlüsselstellung innehatte, erzwang nach Überzeugung des Gerichts 1997 die Einstellung eines Gerichtsverfahrens gegen den Bruder seiner Geliebten Jacqueline Beltran.

Die Frau wurde zu vier Jahren Haft verurteilt. Beide kündigten an, in Berufung zu gehen.

Das Urteil bildet den Auftakt zu einer Serie von Prozessen, in denen sich Montesinos für Vergehen während seiner Amtszeit verantworten muss. Insgesamt sind mehr als 70 Verfahren gegen ihn anhängig, unter anderem wegen Waffenschmuggels, Korruption und Menschenrechtsverletzungen.

Die Schweiz leistete im Fall Montesinos Rechtshilfe. Montesinos hatte Geld auf Schweizer Bankkonten gewaschen. Einen Teil davon wurde im vergangenen August an Peru zurückgezahlt.

Fujimori, von 1990 bis 2000 Präsident in Peru, ergriff wegen Korruptionsvorwürfen die Flucht und gab von Japan aus seinen Rücktritt bekannt. Er wird per internationalen Haftbefehl gesucht.

(fest/sda)

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