Petition: Augen auf bei Agrotreibstoffen

publiziert: Dienstag, 22. Jun 2010 / 14:00 Uhr

Immer öfter wird in Entwicklungsländern fruchtbares Ackerland an ausländische Investoren verpachtet, um darauf Rohstoffe zur Produktion von Agrotreibstoffen anzubauen. Mit dramatischen Folgen für die grösstenteils von der von der Landwirtschaft lebende Bevölkerung. Gemeinsam mit anderen Schweizer Organisationen lanciert World Vision jetzt eine Petition für strenge Zulassungskriterien von Agrotreibstoffen.

Die Rohstoffproduktion für Agrotreibstoffe soll besser geregelt werden.
Die Rohstoffproduktion für Agrotreibstoffe soll besser geregelt werden.
7 Meldungen im Zusammenhang
Weiterführende Links zur Meldung:

Mehr zum Thema
Weitere Hintergründe finden Sie in unseren Themen
www.worldvision.ch

Zur Petition
Unterstützen auch Sie die Petition und fordern Sie eine strengere Regelung bei der Produktion von Agrotreibstoffen.
Petition-Agrotreibstoffe

Auch wenn sie weithin unter dem Begriff «Biotreibstoffe» gehandelt werden, sind sie nicht so umweltfreundlich, wie der Name suggeriert. Die Bezeichnung Agrotreibstoffe beschreibt besser, worum es sich handelt: um Sprit, der aus Agrarprodukten hergestellt wird - meist in grossen Monokulturen angebaut, oftmals in Konkurrenz zur Nahrung für die lokale Bevölkerung.

Verheerenden Folgen für Mensch und Umwelt

Vielfach wird der lokalen Bevölkerung damit ihre Lebensgrundlage entzogen. Oft können die Menschen kaum mehr ihren eigenen Nahrungsmittelbedarf decken und leiden Hunger. Vertreibung und soziale Konflikte verschärfen die Situation. Dem Energiehunger fallen zudem ganze Wälder zum Opfer. Die Treibstoffe aus Monokulturen gefährden die Biodiversität, zerstören Lebensraum und verschlingen Unmengen an Wasser. Oftmals wird für die Bewässerung Wasserreserven aus Flüssen und Grundwasser angezapft. Ganze Flusssysteme werden umgeleitet. Für einen Liter Treibstoff aus Monokulturen sind bis zu 4‘000 Liter Wasser nötig.

World Vision setzt sich jetzt gemeinsam mit anderen Schweizer Organisationen und Einzelpersonen für strenge Zulassungskriterien bei Agrotreibstoffen ein. Das schweizerische Gesetz verlangt zwar schon heute, dass nur biogene Treibstoffe von Steuern befreit bzw. gefördert werden, die eine gegenüber konventionellen Treibstoffen vorteilhafte CO2-Bilanz aufweisen. Die Kontrollen und Berechnungen zur Prüfung dieser Bedingung sind jedoch aufwändig und beruhen vielfach auf zweifelhaften Informationen.

Es bedarf also einer genaueren Regelung, bei der unter anderem der Importeur verpflichtet wird, die positive Umweltbilanz seines Agrotreibstoffs nachzuweisen. Ausserdem muss belegt werden, dass im Herkunftsland der verwendeten Rohstoffe die Produktion keinerlei Gefährdung der Ernährungssicherheit und Existenzgrundlage der lokalen Bevölkerung darstellt.

Die Petition fordert, dass Agrotreibstoff-Projekte in der Schweiz keine Betriebsbewilligung erhalten, bevor die Zulassungskriterien auf Bundesebene nicht in Kraft sind.V^

(sk/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bill Liao Bill Liao on how many 'rights' still do ... mehr lesen
CO2 Emmissions created by deforestation can never be compensated by the use of bio-fuels created there.
Green Investment Agrotreibstoffe aus Palmöl oder Zuckerrohr gefährden die Umwelt und bringen ... mehr lesen
Für den zunehmenden Monokultur-Anbau werden häufig Pestizide eingesetzt.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Treibstoffe aus organischen Abfällen und Biogas sollen weiterhin keiner Beschränkung unterliegen.
Green Investment Bern - Agrotreibstoffe dürfen nur ... mehr lesen
Bern - Für eine Tankfüllung mit 95 ... mehr lesen 1
Für eine Tankfüllung mit 95 Litern Agrotreibstoff braucht es 200 Kilogramm Mais. Davon könnte sich ein Mensch ein Jahr lang ernähren.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
In Kita, einem Dorf, in dem World Vision mit den Bauern der Region arbeitet, sieht man trotz der Dürre grüne Flecken.
In Kita, einem Dorf, in dem World Vision mit den Bauern der Region ...
Grosse Trockenheit  Höchste Warnstufe für Indien: Mehr als 300 Millionen Menschen sind von der Hitzewelle betroffen. Seit Anfang Jahr haben sich über 200 Bauern aus Verzweiflung das Leben genommen. mehr lesen 
Fünf Jahre Bürgerkrieg  Der Bericht «The Cost of Conflict for Children» von World Vision und Frontiers Economics enthüllt die erschreckenden wirtschaftlichen und sozialen ... mehr lesen  
8,2 Millionen vertriebenen Kindern in der Region fehlt Unterstützung und Perspektive - die Verluste an Bildung, Gesundheit und Wirtschaftskraft wirken sich langfristig negativ auf die Region aus.
Wegen Klimaphänomen El Niño  In vielen Ländern herrscht wegen des Klimaphänomens El Niño grosse Trockenheit. Millionen von Menschen rund um den Globus sind betroffen. mehr lesen  
Blended Learning in Afrika  Integriertes Lernen kann die Bildung revolutionieren. Mit Unterstützung der Stavros Niarchos Foundation leitet World Vision Schweiz in Sambia ein Tablet-Projekt. mehr lesen  
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 4°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Basel 7°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig gewitterhaft wechselnd bewölkt
St. Gallen 5°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt
Bern 4°C 18°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wolkig, aber kaum Regen
Luzern 6°C 19°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt
Genf 10°C 21°C wechselnd bewölktleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten