Petrus ist ein Opernfan

publiziert: Samstag, 7. Jul 2007 / 21:38 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 8. Jul 2007 / 19:38 Uhr

Avenches VD - An acht Abenden liebt und leidet Giuseppe Verdis «Aida» dieses Jahr wieder in der Arena von Avenches. Am Freitag war Premiere.

Das Opernfestival in Avenches ist Kunstgenuss und Volksfest.
Das Opernfestival in Avenches ist Kunstgenuss und Volksfest.
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Es ist offensichtlich: Petrus ist ein Opernfan. Unter trockenem Himmel und bei milden Temperaturen ging am Freitagabend die Premiere von Verdis «Aida» über die Bühne.

4200 Melomanen waren in die Arena von Avenches geströmt. Mit Windjacken und Decken ausgerüstet (man traute dem Wettergott doch nicht so ganz), boten sie ein ebenso buntes Bied wie die Akteure auf der Szene (Kostüme: Francesca Pipi).

Zuvor aber stimmte man sich an den zahlreichen Verpflegungsständen auf dem Festivalgelände mit Bratwurst, frittiertem Fisch, Crèpes und Weisswein auf das Kommende ein: Avenches ist eben auch ein Volksfest!

Dreimal in 13 Jahren

«Aida» und Amphitheater gehören irgendwie zusammen, obwohl Verdis Erfolgsoper neben den imposanten Massenauftritten auch intime, fast kammermusikalische Szenen enthält.

So pflegt auch das Opernfestival von Avenches, heuer in seiner 13. Saison, eine Dauer-Liaison zu «Aida»: Nach 1995 und 2000 steht das Werk 2007 erneut auf dem Programm. Von insgesamt 40'000 Karten sind derzeit 35'000 verkauft. Es gibt also für die weiteren sieben Vorstellungen noch Plätze in allen Kategorien.

Liebe und Tod am Nil

Die Oper, ursprünglich zur Eröffnung des Suezkanals (1869) geplant, wurde allerdings erst 1871 in Kairo uraufgeführt. Im Zentrum steht die äthiopische Sklavin Aida, die den ägyptischen Feldherrn Radamès liebt, den Bezwinger ihres Volkes. Das kann nicht gut gehen. Umso weniger, als der wackere Krieger auch der Pharaonentochter Amneris gefällt.

Schauplatz ist ein Bauplatz

Bühnenbildner Angelo Sala hat die antike Arena in einen altägyptischen Bauplatz verwandelt: Während vorne geliebt, intrigiert und gestorben wird, werkeln im Hintergrund die Sklaven mit Meissel und Pflasterkelle. Und ein mächtiger Kran überragt das drehbare monumentale Pharaonenhaupt im Zentrum der Szenerie. Die Regie von Francesco Ellero d'Artegna, der auch den unbeugsamen Oberpriester Ramfis singt, folgt klassischer Operntradition: würdevolles Schreiten, pathetische Gesten, Rampensingen. Alles Weitere wird der Magie des Ortes und der Kraft der Musik überlassen.

Ohrenkitzel und Augenweide

Unter dem Dirigat von Carlo Palleschi bemüht sich das Orchester auch um die Gestaltung der lyrischen, intimen Passagen, was leider wegen der akustischen Verhältnisse mitunter etwas untergeht. Umso glanzvoller dürfen die Trompeten von erhöhter Warte schmettern.

Amarilli Nizzas herber, vibratoreicher Sopran passt gut zur Gestalt der äthiopischen Prinzessin. Das Stimmtimbre von Rossana Rinaldi als stolze Pharaonentochter dagegen lässt trotz nuancierter Rollengestaltung die dunkleren Farben vermissen. Der argentinische Tenor Gustavo Porta singt den Radamès mit stentorhaftem Aplomb und ebensolcher Gestik. Alberto Mastromarino gibt den Amonasro, «Aidas» Vater, augenrollend und mit dunkel gefärbtem Bariton. Für die grandiosen Massenszenen holt Chorleiter Pascal Mayer das Beste aus seinen singenden Kohorten.

(von Bruno Rauch/sda)

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