Phil Mickelsons zweiter grosser Sieg

Nachdem die Schlussrunde auf dem Par-70-Kurs des Baltusrol Golf Club am Sonntag nach Gewittern hatte unterbrochen werden müssen, konnte Mickelson, der beste linkshändige Golfer der Gegenwart, sein Resultat von vier Schlägen unter Par auf den vier verbleibenden Löchern am Montag halten.

Fehler korrigiert

Er rettete einen Schlag Vorsprung auf den an Majors noch sieglosen Dänen Thomas Björn und auf den Australier Steve Elkington, den US-PGAChampion von 1995. Durch ein Bogey am 16. Loch fiel Mickelson vorübergehend auf die Höhe von Björn und Elkington zurück, er korrigierte aber seinen Fehler mit einem schwierigen, magistral ausgeführten Chip aus dem hohen Gras am 18. Green, mit dem er sich den entscheidenden Birdie-Putt aus weniger als einem Meter ermöglichte.

Mickelsons härteste Rivalen vergaben reihenweise Gelegenheiten, um ihrerseits das letzte Majorturnier des Jahres und den Check über 1,17 Millionen Dollar zu gewinnen; so etwa Davis Love oder Thomas Björn, der seinen zweiten Schlag zum 18. Green aus idealer Lage weit nach links in einen Bunker verzog.

Der Däne hätte sich an der Meisterschaft der amerikanischen Profivereinigung als erster europäischer Sieger seit 1930 (Tommy Armour, Schottland) eintragen lassen können.

Vorjahressieger Vijay Singh hatte seine Chancen früh in der Runde innerhalb weniger Minuten mit einem Doppelbogey und einem Bogey am 3. und am 4. Loch verspielt. Er fiel in den 10. Schlussrang zurück.

Tiger Woods' Aufholjagd

Von allen Spitzenspielern gelang Tiger Woods, der sein Pensum schon am Sonntag beendet hatte, mit 68 Schlägen die beste Schlussrunde. Damit verbesserte sich der Superstar, der in seinem 36. Majorturnier als Profi beinahe den Cut verpasst hatte, noch auf den 4. Platz, schlaggleich mit Love, dem Sieger des Jahres 1997.

Nachdem er vor allem am ersten Tag (75er-Runde, 113. Zwischenrang) sehr unglücklich gespielt hatte, offenbarte der zehnmalige Major-Gewinner einen grossartigen Kampfgeist, für den er beinahe noch belohnt worden wäre.

Phil Mickelson verdiente sich den Triumph auf dem überlangen Par-70-Platz des Baltusrol Golf Club, auf dem Jack Nicklaus 1967 und 1980 das US Open gewonnen hatte, mit seinen überragenden Runden (67 und 65) zu Turnierbeginn.

Nach dem fünftägigen Marathon in schwüler Hitze liess er sich von seiner Frau Amy und den Töchtern Amanda Brynn und Sophia Isabel vor 35 000 Zuschauern feiern. Er war überglücklich: "Er war eine faszinierende Woche für mich. Zu gewinnen, wo Jack Nicklaus zweimal gewonnen hat, macht das Ganze unvergesslich."

(Si)