Philipp Eglis Raumgriff III mit der St. Galler Tanzcompagnie

Die Spielstätte grenzt unmittelbar ans Theater an, die Publikumsränge sind vom Foyer her zugänglich - ein Ort wie geschaffen für Aufführungen im Freien mit reizvollem Blick in den Park und auf die Zaungäste, die auf einem Weg hinter der temporär aufgebauten Tanzfläche vorbeiflanieren, bisweilen auch schauend stehenbleiben.

Philipp Egli, einfallsreicher Leiter der Tanzcompagnie, hat diesen Spielort vor Jahresfrist als erstes Mitglied des Theaters entdeckt und genutzt. Mit einem dreiteiligen Tanzabend führt er die Reihe seiner Raumgriffe nun erfolgreich weiter, greift diesmal allerdings kaum über das Bühnenpodium hinaus.

Für seine erste Choreografie Inner World greift Egli auf die gleichnamige Komposition des Engländers Carl Vine zurück, die er bereits in seiner abendfüllenden Produktion Das nackte Paradies in der Spielzeit 2002/2003 verwendet hatte, ergänzt durch Musik von Henry Cowell und John Cale.

Line Nine auf ein Kyrie Mozarts und Eight Lines des der Minimal Music verpflichteten amerikanischen Komponisten Steve Reich bildete als Uraufführung das Kernstück des Tanzabends.

Mit Ordinary Events, einem 1992 entstandenen und berühmt gewordenen Stück für vier Tänzer und zwei Tänzerinnen des portugiesischen Choreografen Rui Hortas, wurde Raumgriff III beschlossen.

In der strengen Durchformung indes bildet Ordinary Events den ebenso brillanten wie packenden Abschluss eines technisch wie qualitativ hervorragenden Tanzabends, der vom Publikum begeistert gefeiert wurde.

(pt/sda)