Wenige Stunden vor Beginn des schiitischen Religionsfestes sind acht Menschen bei Anschlägen getötet worden. Zwei Autobomben detonierten in Städten auf der Strecke zwischen Bagdad und der für Schiiten heiligen Stadt Kerbela.

Armee-Division zur Verteidigung

Um die Stadt sei eine Division der irakischen Armee stationiert worden, die Anschläge mit Raketen- oder Granatenwerfern unterbinden solle, sagte Kerbelas Gouverneur Akil el Chadali. In der Stadt seien 5000 Sicherheitskräfte auf Posten.

Polizeichef Haschem el Hasnawi erwartete für den Höhepunkt der Feierlichkeiten am Abend drei Millionen Pilger.

Serie von Anschlägen

Den Feierlichkeiten von Kerbela war eine Serie von Anschlägen auf Schiiten im Irak vorangegangen, der seit Mittwoch vergangener Woche rund 200 Menschen zum Opfer fielen.

Der Führer der El-Kaida-Gruppe im Irak, Abu Mussab el Sarkawi, hatte einen «Krieg» gegen die Schiiten angekündigt.

Die El Kaida vertritt eine radikal-sunnitische Lesart des Islam und unterstellt den Schiiten, vom wahren Glauben abgefallen zu sein.

Gedenken an Imam Mehdi

Die Pilger in Kerbela gedenken des Imam Mehdi, den sie als 12. und bislang letzten Anführer ihrer Glaubensgemeinschaft ansehen.

Ihrer Überzeugung nach ist Imam Mehdi, der nie in Erscheinung trat, im 9. Jahrhundert n. Chr. in die Verborgenheit entrückt, um eines Tages wieder auf die Welt zurückzukehren. Nach sunnitischer Auffassung hat es den 12. Imam nie gegeben.

(bsk/sda)