Pillay neue UNO-Menschenrechtskommissarin

publiziert: Montag, 1. Sep 2008 / 23:10 Uhr

Genf - Die südafrikanische Richterin Navanethem Pillay hat in Genf ihr Amt als neue UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte angetreten. Pillay drückte dabei ihren Wunsch aus, als unparteiische Anwältin der Menschenrechte wirken zu können.

Pillay leitete das Ruanda-Tribunal in Den Haag.
Pillay leitete das Ruanda-Tribunal in Den Haag.
«Ich habe die Absicht, die Rechte der Opfer überall auf dieser Welt zu schützen - ohne jemanden zu diskriminieren und ohne mich auf ein bestimmtes Land zu konzentrieren», sagte die neue UNO-Menschenrechtskommissarin.

Pillay ist die fünfte Amtsträgerin seit Einführung der Position 1993. Sie war im Juli von der UNO-Generalversammlung als Nachfolgerin der Kanadierin Louise Arbour ernannt worden.

Pillays Amtszeit wird vier Jahre betragen, und sie steht einer Organisation mit 1000 Mitarbeitern vor, die in 50 Ländern tätig ist und einen Etat von etwa 150 Millionen Dollar verwaltet.

«Opfer der Rassentrennung»

Sie werde unabhängige, auf Fakten gestützte und deutliche Urteile abgeben, sagte Pillay. «Mein Herz ist bei allen Opfern dieser Welt, auch weil ich Opfer der Politik der Rassentrennung in Südafrika war.»

Die 1941 in Südafrika geborene Juristin gehört der ethnischen Minderheit der Tamilen an. Während der dortigen Apartheid (bis 1994) hatte sich Pillay als Menschenrechtsanwältin engagiert. 1995 wurde sie die erste farbige Frau, die als Richterin an ein Oberes Gericht Südafrikas berufen wurde.

Seit 2003 war sie Richterin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Bekannt wurde sie vor allem auf ihrem vorigen Posten als Präsidentin des Internationalen Kriegsverbrechertribunals für Ruanda, den sie vier Jahre lang inne hatte.

(ht/sda)

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