Pilot des Atom-Bombers von Hiroshima gestorben

publiziert: Donnerstag, 1. Nov 2007 / 16:59 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 1. Nov 2007 / 17:37 Uhr

Chicago - Paul Tibbets, Pilot des Flugzeugs, das 1945 über Hiroshima die erste Atombombe abwarf, ist tot. Er starb mit 92 Jahren in seinem Haus im US-Bundesstaat Ohio, wie ein Sprecher sagte.

Paul Tibbets vor dem Hiroshima-Bomber B-29 Enola Gay.
Paul Tibbets vor dem Hiroshima-Bomber B-29 Enola Gay.
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In Hiroshima waren durch die erste Atombombe 80'000 Menschen getötet worden. Insgesamt forderte die Bombe 130'000 Opfer. Tibbets hatte in seinen Interviews jemals weder Mitleid noch Reue gezeigt. «Ich wusste, wir tun das Richtige», hatte der damalige Kommandant der Fliegercrew noch 2002 erklärt.

Es sei ihm bewusst gewesen, mit der Bombe viele Menschen zu töten - «aber, bei Gott, wir konnten auch viele Leben retten, weil wir nicht (in Japan) einmarschieren mussten.» Er würde nicht zögern, dasselbe nochmals zu tun.

«Keine Vorstellung von Sprengkraft»

Paul Tibbets kommandierte die Crew des modifizierten B-29-Bombers, die am 6. August um 8.15 Uhr die «Little Boy» genannte Atombombe abwarf. Das Flugzeug hiess «Enola Gay» und trug den Vornamen von Tibbets Mutter. Sie war es, die 1937 Tibbets bei der Aufnahme in die Flugakademie des Army Air Corps unterstützte.

Paul Warfield Tibbets wurde am 23. Februar 1915 in Quincy im US-Bundesstaat Illinois geboren. Im September 1944 wurde der Oberst in das Projekt zum Bau der Bombe eingeweiht. Er habe keine Vorstellung von der Sprengkraft der Atombombe gehabt, sondern nur geahnt, dass es einen Höllenknall geben würde, sagte Tibbets später.

«Tritt in den Hintern»

Am 5. August 1945 gab US-Präsident Harry Truman den Befehl zum Abwurf der Bombe. Die Schockwelle nach dem Abwurf, die das Flugzeug durchrüttelte, verglich Tibbets später lapidar mit einem «Tritt in den Hintern».

Irgendwelche Zweifel sind bei Tibbets nach der Katastrophe von Hiroschima nicht aufgekommen. 1948 sagte er Truman: «Mr. Präsident, ich tat, was mir gesagt wurde». Tibbets erhielt zahlreiche Militärauszeichnungen, wurde in die «National Aviation Hall of Fame» aufgenommen und 1959 zum Brigadegeneral befördert.

(ht/sda)

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