Piloten warnen vor Risiken durch Billigflieger

publiziert: Dienstag, 17. Sep 2002 / 07:47 Uhr

Berlin - Die Europäische Pilotenvereinigung (ECA) hat vor möglichen Sicherheitsrisiken in Folge des Booms von Billigfluglinien gewarnt. Auch künftig seien die Flugzeuge ausreichend zu kontrollieren und die Arbeitsbedingungen der Piloten zu gewährleisten.

Das sagte ECA-Chef Giancarlo Crivellaro dem Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Die Organisation werde der EU-Kommission am Mittwoch einen Bericht vorlegen, in dem sie verbindliche Mindeststandards beispielsweise bei den Flug- und Ruhezeiten für Besatzungsmitglieder fordert.

Einer ECA-Analyse zufolge fliegen die Piloten von Billiglinien jährlich 25 Prozent mehr als ihre Kollegen bei den grossen Gesellschaften wie Lufthansa, Air France oder British Airways. Zugleich bekämen sie aber 25 Prozent weniger Gehalt.

Als Problem sehe die ECA vor allem, dass Billiganbieter durch Standorte ausserhalb ihres Stammlandes Kontrolllücken nutzen könnten, berichtete der "Tagesspiegel" weiter. So stehe die irische Fluggesellschaft Ryanair unter der Kontrolle der irischen Flugaufsicht Irish Aviation Authority.

Die Fluglinie habe aber auch eine Basis in Frankfurt Hahn oder im belgischen Charleroi mit Flugzeugen, die nicht regelmässig nach Irland zurückkehren. Aus Sicht der ECA ist damit keine ausreichende Kontrolle gewährleistet.

(bert/sda)

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