Plädoyers heizen Streit um Netzwerk hinter Dutroux-Affäre an

publiziert: Donnerstag, 3. Jun 2004 / 20:09 Uhr

Arlon - Die letzten Plädoyers im belgischen Mädchenmordprozess haben die Debatte um ein Netzwerk hinter dem vorbestraften Kinderschänder Marc Dutroux neu entfacht.

Hinter dem Kinderschänder Marc Dutroux soll ein ganzes Netzwerk bestehen.
Hinter dem Kinderschänder Marc Dutroux soll ein ganzes Netzwerk bestehen.
Vor dem Schwurgericht von Arlon stand erneut die Rolle von Dutrouxs Mitangeklagtem Michel Nihoul im Mittelpunkt. Dessen Verteidiger plädierte auf unschuldig. Der frühere Brüsseler Geschäftsmann habe mit der Entführung und dem Missbrauch von sechs Kindern nichts zu tun, sagte Frédéric Clément de Cléty.

Dutroux hatte den 63-Jährigen beschuldigt, bei ihm Mädchen für einen Pädophilenring bestellt zu haben. Beweise hierfür wurden jedoch nie gefunden. Die Anklage hält es für erwiesen, dass Nihoul zumindest an der Verschleppung der 14-jährigen Laetitia Delhez direkt beteiligt war.

Unglaubwürdige Zeugen

Zeugen, die Nihoul kurz vor der Entführung von Dutrouxs letztem Opfer Laetitia Delhez am Tatort gesehen haben wollen, bezeichnete der Anwalt als unglaubwürdig. Die vielen Telefonate zwischen seinem Mandanten und dem Hauptangeklagten rund um den Entführungstag im Sommer 1996 hätten sich nur um die Reparatur eines Autos gedreht.

Und die Übergabe von 1000 Extasy-Pillen an den Dutroux-Helfer Michel Lelièvre am Tag danach könnten nicht als Bezahlung gewertet werden, meinte der Nihoul-Verteidiger.

Lelièvre unter Einfluss Dutrouxs

Der Anwalt des Mitangeklagten Lelièvre betonte, sein Mandant habe unter dem Einfluss Dutrouxs gestanden. Er habe bei der Entführung von vier Mädchen geholfen, weil Dutrouxs Ruhe und bösartige Kraft ihn fasziniert hätten.

Lelièvre habe zugleich geglaubt, die entführten Mädchen seien für eine Kinderschänder-Gruppe bestimmt gewesen und Dutroux sei es nur um Geld gegangen, sagte Verteidiger Olivier Slusny.

Nach ihren Plädoyers können die Anwälte in der kommenden Woche auf die Äusserungen ihrer Kollegen antworten, bevor die vier Angeklagten das letzte Wort haben. Über Schuld und Unschuld werden die zwölf Geschworenen voraussichtlich in etwa zwei Wochen entscheiden.

Dabei ist weiterhin unklar, ob sie der Forderung von Dutrouxs Hauptverteidiger nach einer Verschiebung des Urteils folgen werden.

(pt/sda)

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