«Plagiat» von Hegemann für Buchpreis nominiert

publiziert: Freitag, 12. Feb 2010 / 00:39 Uhr

Berlin - Angesichts der Plagiatsvorwürfe an Helene Hegemann (17) hat der Ullstein Verlag nachträglich die Abdruckrechte für bisher nicht genannte Quellen eingeholt. Hegemann hatte eingeräumt, Passagen aus dem Roman und Blog eines anderen Autors in ihr Buch übernommen zu haben.

Helene Hegemann weist die Vorwürfe wehement zurück. (Archivbild)
Helene Hegemann weist die Vorwürfe wehement zurück. (Archivbild)
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Ullstein-Geschäftsführerin Siv Bublitz entschuldigte sich für die umstrittenen Übernahmen in dem Debüt-Roman «Axolotl Roadkill». Sie dankte «allen Rechteinhabern» für die nachträglichen Abdruckgenehmigungen. Ein entsprechendes Quellenverzeichnis werde der nächsten Auflage beigefügt, hiess es.

Die Autorin wurde trotz der Vorwürfe für den renommierten Belletristik-Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Der Entscheid war nach Angaben von Jury-Chefin Verena Auffermann bereits zu einem Zeitpunkt erfolgt, als die Vorwürfe noch nicht bekannt waren. Das Gremium bleibe bei seinem Urteil, man halte die Autorin nach wie vor für sehr begabt.

Der Preis für herausragende deutschsprachige Neuerscheinungen und Übersetzungen wird auf der kommenden Leipziger Buchmesse (18. bis 21. März) zum sechsten Mal vergeben. In der Kategorie Belletristik geht Hegemann gemeinsam mit den Autoren Jan Faktor, Georg Klein, Lutz Seiler und Anne Weber ins Rennen.

Vorwürfe zurückgewiesen

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa wies Helene Hegemann die Vorwürfe an ihrer Arbeitsweise zurück. «Da wird eine jahrhundertealte Debatte auf meinem Rücken ausgetragen. Wenn wir so anfangen, können wir den ganzen Literaturbetrieb gleich dichtmachen», sagte sie.

«Ich habe das nicht einfach munter abgeschrieben», sagte sie. «Es geht hier nicht um Plagiarismus, sondern um Intertextualität - ein Arbeitsverfahren, das sehr viele Künstler benutzen.»

(bert/sda)

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