Plünderungen in Dili

Die Polizei und australische Soldaten riegelten das Gebiet ab. Die Menschen seien hungrig und hätten kein Geld, sagte ein Polizist vor Ort. Deshalb würden sie die Waren stehlen in der Hoffnung, sie verkaufen zu können. Trotz der andauernden Plünderungen beruhigte sich die Lage in Dili nach den Ausschreitungen der letzten Tage allmählich.

Regierungschef Mari Alkatiri wies Rücktrittsforderungen zurück. «Ich werde nicht zurücktreten», sagte Alkatiri in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Er forderte die rebellischen Soldaten unter ihrem Anführer Alfredo Reinado auf, ihre Waffen abzugeben.

Präsident Xanana Gusmao hatte nach der tagelangen Gewalt in Dili am Dienstag den Verteidigungs- und den Innenminister entlassen und erklärt, er übernehme für 30 Tage die Kontrolle über Armee und Polizei. Entgegen den Forderungen von Demonstranten und rebellierenden Soldaten verzichtete er aber auf die Entlassung von Alkatiri.

Dessen Entscheidung, Ende April rund 600 Soldaten aus der Armee zu entlassen, hatte heftige Unruhen ausgelöst, bei denen mindestens 20 Menschen getötet wurden.

(bsk/sda)