Plünderungen in Port-au-Prince

publiziert: Montag, 18. Jan 2010 / 23:11 Uhr / aktualisiert: Montag, 18. Jan 2010 / 23:45 Uhr

Port-au-Prince - Sechs Tage nach dem verheerenden Erdbeben macht die zunehmende Gesetzlosigkeit Überlebenden und Hilfsorganisationen in Haiti zu schaffen, vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince. Nun wollen die USA Truppen entsenden.

Die genaue Zahl der Opfer ist weiter unklar, mittlerweile wird aber mit bis zu 200'000 Toten gerechnet.
Die genaue Zahl der Opfer ist weiter unklar, mittlerweile wird aber mit bis zu 200'000 Toten gerechnet.
6 Meldungen im Zusammenhang
Nach Polizeiangaben liefern sich Plünderer in der Innenstadt Feuergefechte mit der Polizei. Am Wochenende war es bereits zu ersten Lynchmorden gekommen. Die Regierung Haitis hat den Ausnahmezustand ausgerufen. Sie bat zudem die USA, für die Sicherheit zu sorgen und beim Wiederaufbau zu helfen.

Dazu sollen nun 3500 US-Soldaten die UNO-Truppe sowie die örtliche Polizei verstärken. Insgesamt wollen die USA über 12'000 Militärangehörige im verwüsteten Land stationieren. Auch die EU plant die Entsendung von 140 bis 150 Polizisten. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon kündigte zudem eine Aufstockung der Blauhelmtruppen um 1500 Polizisten und 2000 Soldaten an.

Kritik an US-Truppen

Kritik gab es an den US-Truppen, die inzwischen den Flughafen kontrollieren. Sie sollen die einzige Piste vor allem für die Evakuierung von US-Bürgern beanspruchen, während Flüge mit Hilfslieferungen auf Nachbarinseln umgeleitet werden. So erhielt etwa eine Maschine mit einem aufblasbaren Spital von der Hilfsorganisation «Ärzte ohne Grenzen» keine Landeerlaubnis.

Dabei fehlt es vor allem in Port-au-Prince noch immer an sauberem Wasser, Nahrung, medizinischer Ausrüstung und Notunterkünften. Retter im Katastrophengebiet berichten von erschütternden Zuständen.

Auf offener Strasse amputiert

Manchen Verletzten würden zerquetschte Gliedmassen auf offener Strasse amputiert, berichtete ein Mitarbeiter von «Ärzte ohne Grenzen». Tausende Kinder irren ohne Betreuung durch die zerstörte Stadt. Frankreich und die Niederlande haben inzwischen damit begonnen, verletzte Kinder auszufliegen.

Die genaue Zahl der Opfer ist weiter unklar, mittlerweile wird aber mit bis zu 200'000 Toten gerechnet. Rund 70'000 Leichen seien bereits geborgen, sagte Ministerpräsident Jean-Max Bellerive dem US-Fernsehsender ABC. Obwohl es Berichte über Gerettete gibt, sinken die Chancen, die noch verschütteten Opfer lebend zu retten.

(fest/sda)

Machen Sie auch mit! Diese news.ch - Meldung wurde von einer Leserin oder einem Leser kommentiert.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Santo Domingo - Das von einem ... mehr lesen
Ein Kind in den Strassen von Port au Prince. (Archivbild)
Die Vereinten Nationen sprachen von der schlimmsten Katastrophe in ihrer Geschichte.
Port-au-Prince - In den nächsten 48 ... mehr lesen 2
World Vision Im Erdbebengebiet von Haiti sind ... mehr lesen
Viele Kinder sind allein und auf fremde Hilfe angewiesen.
Etschmayer Die UNO redet von der grössten Katastrophe seit Bestehen der Organisation. Und die täglich immer schlimmer werdenden Meldungen bestätigen die Befürcht ... mehr lesen 
Die Schweizer Hilfe erreicht allmählich die Opfer der Katastrophe. (Archivbild)
Bern - Fast eine Woche nach dem ... mehr lesen
Weitere Artikel im Zusammenhang
Port-au-Prince/Washington - Fünf Tage nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist ein dänischer Blauhelmsoldat am Sonntag lebend geborgen worden. Nach Angaben des Feuerwehrchefs der UNO-Friedensmission (MINUSTAH) war der Mann beim Einsturz des UNO-Hauptquartiers in der Hauptstadt Port-au-Prince unter den Trümmern begraben worden. mehr lesen 
Beitrag in der Mona Lisa vom Sonntag dem 17. Januar
Hat am Sonntag jemand die ML auf dem ZDF gesehen?

http://monalisa.zdf.de/ZDFde/inhalt/6/0,1872,8013318,00.html
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Die Technik wandelt natürliche Bilder in geologische Strukturkarten des Untergrunds um.
Die Technik wandelt natürliche Bilder in geologische Strukturkarten des ...
Forscher vom Los Alamos National Laboratory (LANL) haben als erste ein auf maschinellem Lernen basierendes seismisches Bildgebungsverfahren erfolgreich auf reale Daten angewendet. Sobald dieses Modell vollständig trainiert ist, kann es die Berechnungszeit erheblich verkürzen und genauere Modelle der Untergrundgeologie liefern. mehr lesen 
Steht unser Haus noch? Diese Frage stellen sich Menschen auf der ganzen Welt, die Opfer von Waldbränden wurden. Dies festzustellen war nicht einfach, doch nun können - sobald sich der Rauch für ... mehr lesen
Rot markierte Häuser sind zerstört, grüne intakt.
Auch das AKW Mühleberg, das 2019 stillgelegt werden soll, ist von der Regelung nicht ausgenommen.
Nachweis bis 2020 gefordert  Brugg AG - Die Atomaufsichtsbehörde ENSI hat die Erdbebengefährdung für die Schweizer AKW-Standorte festgelegt; Die Betreiber müssen erneut nachweisen, dass ihre Anlagen einem sehr ... mehr lesen  
Zweimal 6,8  Quito - Ecuador ist am Mittwoch von ... mehr lesen
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=19&col=COL_2_1
Titel Forum Teaser
  • paparazzaphotography aus Muttenz 1
    Foto Sanatorio Liebes news.ch Team, es ist für mich eine Ehre dass sie mein Foto des ... Di, 03.01.17 22:12
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Motor hinten oder vorne war dem Tram in Basel völlig egal! Ob ein Auto über- oder untersteuert, ist nicht von der Lage des Motors ... Mi, 01.06.16 10:54
  • Mashiach aus Basel 57
    Wo bleibt das gute Beispiel? Anstatt sichere, ÜBERSTEUERNDE Heckmotorwagen zu fahren, fahren sie ... Mo, 30.05.16 11:56
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Zugang "Das sunnitische Saudi-Arabien, das auch im Jemen-Konflikt verstrickt ... So, 29.05.16 22:06
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Pink Phanter-Bande? Am 25. 7. 2013 hat eine Befreiung von Pink Panther-Mitglied Milan ... So, 29.05.16 15:38
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    ja, weshalb sollte man solches tun? Ist doch krank, Gott zu beschimpfen! Das hat etwas, ... So, 29.05.16 12:12
  • Gargamel aus Galmiz 10
    Warum sollte man überhaupt den Glauben an Gott beschimpfen oder verspotteten? Wie krank ... So, 29.05.16 10:11
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Wir sind ja alle so anders als diese "Flüchtlinge". Warum sind auch nicht alle so edel, wie ... Sa, 28.05.16 20:25
Unglücksfälle Zorn über Tötung von Gorilla in US-Zoo Cincinnati - Die Tötung eines Gorillas im Zoo der ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten