Positives Presse-Echo auf Bergier-Bericht

Die Arbeit der Bergier-Kommission war wichtig und nötig, heisst es in der «Südostschweiz». Die Zeitungen in der Westschweiz sind des Lobes voll, was die fünfjährige Tätigkeit der Kommission angelangt. Die Schweiz habe - wie kein anderes Land - einen enormen Aufwand betrieben, um ihre Geschichte aufzuarbeiten.

«Die 22 Millionen teure Übung hat sich trotz Mängel und Lücken gelohnt», lautet die Bilanz im «St. Galler Tagblatt». Klar ist laut «Berner Zeitung» spätestens seit dem Schlussbericht: «Wir waren keine Helden». Indem Banken und Versicherungen sich bereichert und die Schweiz jüdische Flüchtlinge zurückgewiesen habe, habe sie sich schuldig gemacht.
Mit einer Fülle bislang unbekannter Details belege die Kommission, dass es trotz militärischer Einkesselung möglich war, anders zu handeln, heisst es im «Bund». Mit dem Bericht werde der «moralische Sonderfall», den die offizielle Schweiz nach Kriegsende konstruiert hatte, demontiert.

Doch auch kritische Stimmen zur Arbeit der Kommission blieben nicht aus: Unverständlich sei der Verzicht auf die so genannte Bedrohungslage und die Berücksichtigung des internationalen Umfelds. Die «Basler Zeitung» stört sich an «moralisch wertenden Aussagen» im Bericht.

Erst wenn die Schweizer Wirtschaft die Lehren aus dem Bergier Bericht ziehe, habe sich die Arbeit der Historiker gelohnt, schreibt der «Blick». Die Schweizer Wirtschaft müsse sich endlich ein solides moralisches Fundament für ihr Handeln geben.

(bb/sda)