Post mit Gewinnentwicklung unzufrieden

publiziert: Sonntag, 19. Jan 2003 / 12:31 Uhr

Bern - Die Post ist mit ihrer Gewinnentwicklung unzufrieden. Für das abgelaufene Jahr erwartet sie einen Rückgang des Reingewinns um gut 12 Prozent auf 170 Mio. Franken. Im laufenden Jahr soll der Überschuss wieder leicht auf 175 Mio. Franken steigen.

Aber auch damit sei das langfristige Überleben der Schweizerischen Post nicht gesichert, schreibt Heinz Hostettler von der Abteilung Finanzen in der jüngsten Ausgabe der Personalzeitung Die Post.

Die steigenden unternehmerischen Risiken erforderten eine Umsatzrendite von 4 bis 5 Prozent. Diese werde aber nicht erreicht, schreibt Hostettler weiter. Für 2003 rechnet die Post bei einem Gesamtumsatz von 6,4 Mrd. Franken mit einer Umsatzrendite von lediglich 2,7 Prozent. Die vom Bundesrat als Eigentümer verlangte Wertsteigerung könne so nicht erreicht werden.

Erstmals einen Verlust budgetiert die Briefpost wegen Abgeltungen von ansteigenden Infrastrukturkosten. Auch das Geschäftsfeld Güter und Logistik dürfte wegen der defizitären Paketpost wiederum rote Zahlen schreiben. Zum Gewinn trügen vor allem die Geschäftsfelder Finanzdienstleistungen und International bei, schreibt Hostettler.

Die budgetierten selbst erarbeiteten Mittel (Cash Flow von 440 Mio. Franken) genügten zwar, um die Investitionen (300 Mio. Franken) vollumfänglich zu finanzieren. Ausserdem könne die Verschuldung der Post leicht abgebaut werden. Da es aber notwenig sei, die schmale Eigenkapitalbasis zu verstärken, sehe die Post für 2003 keine Gewinnablieferung an den Bund vor.

Der Umsatz steige 2003 zwar voraussichtlich um 123 Mio. Franken, aus eigener Kraft wachse die Post aber nur marginal. Denn das Wachstum stamme insbesondere von der Übernahme der britischen Mailroom Management Services und Preiserhöhungen bei der Paketpost. Der Aufwand der Post entwickle sich im Gleichschritt mit dem Umsatz.

(pt/sda)

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