Präsidentschaftswahl in Kolumbien vorverschoben

Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes befunden, dass eine frühere Abgeordnete bei einer Abstimmung über eine Verfassungsänderung bestochen worden war: Mit der Reform war dem Präsidenten eine zweite Amtszeit ermöglicht worden.

«Der richtige Weg ist die Demokratie», sagte Uribe nach dem Urteil im Fernsehen. Umfragen zufolge würden derzeit etwa 80 Prozent der Kolumbianer für Uribe stimmen. Beobachter gehen daher davon aus, dass der konservative Politiker erneut zum Präsident gewählt werden würde.

«Ein brillanter Schlag»

«Das ist ein brillanter Schlag», sagte der Politikwissenschaftler Mauricio Romero von der Universität Javeriana in Bogotá. Mit seiner Forderung eines Referendums habe Uribe die Entscheidung den Gerichten aus der Hand genommen.

Der Oberste Gerichtshof verurteilte die ehemalige Abgeordnete Yidis Medina zu fast vier Jahren Hausarrest, weil sie im Gegenzug für ihr Ja zu der Reform Gefälligkeiten von Regierungsvertretern angenommen hatte.

Das Gericht befand zudem, dass in dem Zusammenhang geprüft werden müsse, ob die Wiederwahl Uribes legal gewesen sei. Damit wird die Abstimmung möglicherweise aufgehoben. Das Parlament leitete im vergangenen Monat eine Untersuchung dazu ein, ob Uribe direkt in den Bestechungsfall verwickelt ist.

(dl/sda)