Presse kritisiert Politik nach Amgen-Absage

publiziert: Mittwoch, 25. Jan 2006 / 07:53 Uhr

Bern - Nach der Absage des US-Pharmakonzerns Amgen an den Standort Schweiz fordert die Schweizer Presse die Politik auf, daraus Lehren zu ziehen.

Der Konkurrenzkampf unter den Kantonen habe eine gemeinsame Offerte verunmöglicht, schreibt der Tages-Anzeiger.
Der Konkurrenzkampf unter den Kantonen habe eine gemeinsame Offerte verunmöglicht, schreibt der Tages-Anzeiger.
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Nicht der Widerstand gegen die Umzonung in Galmiz sei Schuld, sondern das Gerangel unter den Kantonen. «Egoismus hilft nicht weiter» schreibt der Zürcher «Tages-Anzeiger» in seinem Kommentar. Der «verbissene Konkurrenzkampf unter den Kantonen» habe es «verunmöglicht, den Investoren eine gemeinsame Offerte zu unterbreiten».

Gemeint ist der Streit zwischen den Nachbarkantonen Freiburg - Galmiz - und Waadt - Yverdon - um die 1100 Arbeitsplätze, die die Amerikaner schaffen wollten. Dies obwohl die beiden Orte nur Kilometer vor einander entfernt liegen.

Kantönligeist

Der «Tages-Anzeiger spricht von einem »unseligen Kantönligeist« und folgert: »Wenn die Kantone glauben, weiterhin nur eigene Interessen verfolgen zu können, strapazieren sie die eidgenössische Solidarität.«

Auch der Berner »Bund« verlangt, dass Poltik und Raumplanung »vom Galmiz-Fiasko lernen«. Im Wettbewerb um Grossinvestoren brauche es eine »vorrausschauende, überkantonal koordinierte und von der Bevölkerung genehmigte Richtplanung.«

Bund hat versagt

Auch der Bund habe versagt, schreiben die Zeitungskommentatoren. Er habe es versäumt, die Raumplanung gesamtschweizerisch voranzutreiben. »Der Bund nützte seine schwachen raumplanerischen Kompetenzen nur dazu, um das Projekt Galmiz voreilig abzusegnen«, schreibt beispielsweise die »Basler Zeitung«.

Und schliesslich erhält die Regierung des Kantons Freiburg schlechte Noten. Die »Hauruck-Umzonung« wie der »Bund« die rasche Umzonung von Landwirtschaftszone im Grossen Moos am Murtensee in Industriegebiet nennt, »spottete allen raumplanerischen Grundsätzen«, wie der »Tages- Anzeiger« schreibt.

Sand in den Augen

Und die »Neue Zürcher Zeitung« urteilt: »Die Verantwortlichen im Kanton Freiburg müssen sich heute sagen lassen, dass dies voraussehbar war und dass man sich in Verfolgung kantonaler Interessen selber Sand in die Augen gestreut hat.«

(ht/sda)

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