Pressekommentare zum Ausstieg von BMW

publiziert: Donnerstag, 30. Jul 2009 / 11:13 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 30. Jul 2009 / 13:34 Uhr

Das sagt die Schweizer und internationale Presse zu dem Ausstieg von BMW aus der Formel 1.

Dass es mit BMW-Sauber jetzt eines der effizientesten Rennteams erwischt hat, ist doppelt bitter, titelt z.B. die NNZ.
Dass es mit BMW-Sauber jetzt eines der effizientesten Rennteams erwischt hat, ist doppelt bitter, titelt z.B. die NNZ.
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Blick

«Der unbarmherzige BMW-Vorstand in München, dem die Euros näher liegen als WM-Punkte, hat seinen treuen Vorzeigechef und Bürokraten Mario Theissen für 2010 aus der Boxengasse zurückgepfiffen. (...) Den 420 Mitarbeitern in Hinwil bringen jetzt die gefärbten BMW-Worte von einem schwer gefallenen Entscheid und einer neuen Strategieausrichtung wenig. Diese Menschen haben nur noch eine Hoffnung: Peter Sauber.»

Der Landbote

«Mario Theissen, der Motorsportdirektor von BMW, ist neben den über 700 Mitarbeitern des Teams der grosse Verlierer des Entscheids und das in zweierlei Hinsicht. Der 56-jährige Diplomingenieur hat wesentlich am neuen Regelwerk mitgearbeitet, das die Formel 1 günstiger machen wird - für andere. Als vehementer Verfechter der Hybridtechnik hat er zudem das für die Marketingabteilung wichtige Kers-System mangels Fortschritten aus dem eigenen Auto entfernen müssen, ehe es den ersten Sieg eingefahren hat - für Mercedes. Das war zu viel für seine Vorgesetzten.»

Neue Zürcher Zeitung

«Es ist ein klares Votum gegen das Spielwiesen-Dasein der Formel 1. Dass auf der Rennstrecke Erkenntnisse für die Produktion von Serienautos gewonnen werden, stimmt schon lange nicht mehr. (...) Dass es mit BMW-Sauber jetzt eines der effizientesten Rennteams erwischt hat, ist doppelt bitter. Gerade der Standort Hinwil war noch nie für Verschwendung bekannt. Wenn die Autoindustrie als finanzielles Rückgrat der Formel 1 nun auch noch wegfällt, droht der Serie der Verfall.»

Tages-Anzeiger

«Beim bayrischen Autokonzern gab es schon immer Stimmen, die die Formel 1 als nicht mehr zeitgemäss und somit als Auslaufmodell sahen. Weil das Image der weiss-blauen Marke noch grüner, nachhaltiger und sauberer werden soll, genügt der Name BMW-Sauber dem Anspruch nicht mehr. (...) Zum neuen Image von BMW mag die Formel-1-Fabrik nicht mehr passen. Doch Peter Sauber würde sie immer noch gut anstehen, schliesslich ist sie sein Lebenswerk.»

Zürcher Oberländer

«Leidtragende gibt es viele; Peter Sauber bangt um sein Lebenswerk, die Gemeinde Hinwil zittert um einen der grössten Arbeitgeber in der Region. Leidtragend sind aber vor allem die 415 Angestellten in Hinwil. (...) Vorerst aber stünde es dem Konzern gut an, wenn er eine möglichst nachhaltige Lösung für die Mitarbeiter präsentieren würde. Denn eines ist klar: Im Hightech-Unternehmen mit dem Windkanal dürfen Ende Jahr nicht einfach die Lichter ausgehen.»

Neue Luzerner Zeitung

«Die Vollbremsung von BMW ist vielmehr ein Signal für die Krise, welche derzeit den Rennsport durchschüttelt. Wenn es ums Überleben geht, setzen Autobauer andere Prioritäten, werden Sponsoren rasch knauserig.»

St. Galler Tagblatt

«Die High-Tech-Fabrik und der Windkanal, der rund 120 Millionen Franken gekostet hat, sind auf das Formel-1-Engagement ausgerichtet. Es bieten sich deshalb nicht viele Lösungen an. Die beste wäre, wenn der Rennstall unter neuem Namen und neuer Führung weiterbestünde.»

DEUTSCHLAND

Süddeutsche Zeitung

«Ein Exodus droht. Die Formel 1 balanciert schon lange am Abgrund. Nun könnte sie hinunterstürzen. In den letzten Jahren sind die Kosten explodiert. Ohne Konzern-Unterstützung sind heute keine Siege mehr zu erringen. (...) Statt PS lautet das Zauberwort plötzlich Nachhaltigkeit -- selbst bei der Marke, die angeblich die Freude am Fahren erfunden hat. Dieser Richtungswechsel bedroht den Sport in seinem Innersten.»

Die Welt

«Dabei kam die Bilanz von BMW auf der Strasse und auf der Rennstrecke jahrelang als weiss-blaue Erfolgsgeschichte daher. Es rollten immer mehr Autos vom Band, ein Rekord jagte den nächsten: Vollgas auf der linken Spur. (...) Investitionen von über 300 Millionen Euro pro Jahr im Gegenwert von zuletzt gar nicht vorzeigbaren Platzierungen in der Rennserie waren den Vorständen, die über Kurzarbeit und Gehaltskürzungen in der Belegschaft zu entscheiden haben, aber wohl nicht mehr vermittelbar.»

Frankfurter Allgemeine

«Seit Monaten schon fahren Nick Heidfeld und Robert Kubica dem Erfolg hinterher, und genau das ist jetzt Grund genug für die Verantwortlichen im Konzern, aus der gewohnten Schwäche ein unerwartetes Programm zu machen. Umweltfreundlich will der Automobilhersteller künftig erscheinen, mit geringen Werten des Ausstosses von Kohlenstoffdioxid punkten und verzichtet deshalb freiwillig auf die Medienmaschinerie Formel 1. Schliesslich weiss doch jedes Kind, dass dort keine Elektroautos fahren und auch Sonnenenergie keine Vorteile bringt.»

Bild

«Die Legende kehrt zurück. Schumi fährt wieder Formel 1! (...) Und schon werden wieder die ersten Stimmen der Dauer-Nörgler laut: Macht er sich seinen Ruf kaputt? Kann er das überhaupt noch? Geht es nur ums Geld? Alles Schwachsinn!»

«BMWeg. 1 Milliarde Euro für nur einen Sieg. (...) Zurück bleibt ein stark verbeultes Image, ratlose Experten und traurige Mechaniker. (...) Die gewaltigen Formel-1-Ausgaben kann man den Mitarbeitern am Fliessband schlecht erklären, die in Kurzarbeit geschickt werden müssen. (...) Teamchef Mario Theissen hat nie auf Stars gesetzt und das Super-Talent Vettel verpennt.»

(tri/Si)

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