Prix Courage für die Metallarbeiterin Malica Skrijelj

Skrijelj verdiene den Prix Courage, weil sie «mit ihrer erfolgreichen Lohnklage einen grossen Sieg für die Frauen und die Gleichstellung errungen hat», teilte der «Beobachter» mit. Die Worte stammen aus der Rede von Jurypräsident Otto Stich, welche dieser im Volkshaus in Zürich gehalten hatte.

Die 30-jährige gebürtige Serbin hatte bei einer Waadtländer Firma für ihre Arbeit an der Drehbank monatlich 2'450 Franken verdient, rund 1'000 Franken weniger als ihre männlichen Kollegen. Skrijelj ging daraufhin vor Gericht und bekam in zweiter Instanz Recht. Die Firma musste ihr 20'000 Franken nachzahlen.

Die 10'000 Franken für den neu eingeführten Publikumspreis gingen an den Bündner Siegfried Gufler. Der Nichtschwimmer rettete ein taubstummes Kind aus dem Obersee in Arosa GR, das im Eis eingebrochen war.

Bundesrätin Ruth Dreifuss ehrte in ihrer Ansprache die für den Preis Nominierten. Sie hätten nicht nur den Mut gehabt zu handeln, sondern auch den Mut, einen Verlust in Kauf zu nehmen. Dabei hätten sie sich von einer übergeordneten Moral führen lassen, die sich zuweilen den Regeln und Gesetzen der Gesellschaft widersetze.

Auch die Politik müsse sich von moralischen Gesetzen leiten lassen, sagte Dreifuss. Aber selbst das humanste Rechtsystem könne das Indviduum nicht aus seiner moralischen Verantwortung entlassen.

Der Prix Courage wurde zum fünften Mal verliehen.

(kil/sda)