Prominente berichten von sexuellen Missbräuchen

publiziert: Montag, 15. Mrz 2010 / 12:55 Uhr

Nicht nur Mitglieder der katholischen Kirche haben ihre Macht missbraucht, und Kinder und Jugendliche sexuell Missbraucht. Auch Schulen ohne kirchliche Trägerschaft sind darin verwickelt.

Nicht nur Mitglieder katholischer Bildungseinrichtungen haben sich an Kindern und Jugendlichen vergangen.
Nicht nur Mitglieder katholischer Bildungseinrichtungen haben sich an Kindern und Jugendlichen vergangen.
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Die hessische Odenwaldschule in Heppenheim ist die bekannteste nicht-kirchliche Bildungseinrichtung, die in dem Missbrauchsskandal involviert ist. In der Reformschule sollen in den 70er und 80er Jahren möglicherweise bis zu 100 Schüler vom damaligen Rektor Gerold Becker und anderen Lehrern missbraucht worden sein.

Schüler wurden als «sexuelle Dienstleister für Wochenenden» eingeteilt, berichtet ein Zeuge gegenüber der «Frankfurter Rundschau». Zwei Lehrer sollen sich ein Mädchen als sexuelle Gespielin «geteilt» haben - andere überliessen Gästen Schüler für den Missbrauch.

Antike Knabenliebe

Diesbezüglich ist eine Debatte um die Verantwortung der sogenannten 68er entbrannt, die mit Sätzen von freier Liebe und der Ausgrenzung von Verweigerern als «Spiesser» die Schüler unter Druck gesetzt hätten.

Der ehemalige Direktor Becker hätte mit einer Idealisierung der antiken Knabenliebe in Verbindung mit der Abgabe von Alkohol versucht, die Jugendliche für seine Phantasien zu missbrauchen. Es sei damals alles «sehr freizügig zugegangen», so der Zeuge.

Prominente berichten

Namhafte Absolventen des Internats äusserten sich deutlich über die Schule: Amelie Fried schrieb in der «Frankfurter Algemeinen Zeitung», dass sie als Mädchen Strip-Poker-Runden beiwohnen sowie bei gemeinsamem Duschen dabei sein musste. «Als Kind oder als sehr junger Jugendlicher will man nicht glauben, dass ein Lehrer, der ja ein Vorbild ist und ansonsten auch ein netter Kerl, etwas Unrechtes tut. Lieber gibt man sich selbst die Schuld», erklärt sie die damalige Situation.

Auch der Schriftsteller Bodo Kirchhoff beschreibt im Magazin «Der Spiegel» seine Leidenszeit als 12-Jähriger. Er sei im evangelischen Internat in Gaienhofen am Bodensee wiederholt missbraucht worden. Der Heimleiter und Religionslehrer sei ein «grossartiger Kantor und ein verdammter Päderast» gewesen, so Kirchhof wörtlich.

Der Benediktiner P. G. (Name der Redaktion bekannt), der im Kloster Ettal lehrte, hat gegenüber der «Sächsischen Zeitung» geäussert, Schüler «gezüchtigt» zu haben, weil mit der damaligen «Null-Bock-Genration» nicht anders umzugehen war.

(tri/news.ch)

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Der Lehrer gab zu, den Schüler in den Jahren 1996 bis 1998 sexuell missbraucht zu haben. (Symbolbild)
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