Netanjahu kündigt nach Demos Änderungen an

Protestkundgebungen in Israel zeigen Wirkung

publiziert: Sonntag, 31. Jul 2011 / 14:25 Uhr

Jerusalem - Nach den grössten Protestkundgebungen in Israel seit Jahren hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag Veränderungen angekündigt. «Wir sind uns alle der echten Schwierigkeiten mit den hohen Lebenshaltungskosten in Israel bewusst», sagte der Regierungschef.

Ministerpräsident von Israel, Benjamin Netanjahu
Ministerpräsident von Israel, Benjamin Netanjahu
4 Meldungen im Zusammenhang
«Wir müssen zweifellos unsere Prioritäten verändern.» Er werde ein Team von Ministern und Experten damit beauftragen, einen «vertretbaren und realistischen Plan zur Erleichterung der wirtschaftlichen Bürde der israelischen Bürger» zu entwerfen.

Am Samstagabend hatten bei Grosskundgebungen in Israel bis zu 150'000 Teilnehmer gegen hohe Mieten und soziale Ungerechtigkeiten protestiert. Nach vorsichtigeren Schätzungen der Polizei waren es mindestens 100'000 Menschen.

Die meisten Menschen demonstrierten in Tel Aviv auf die Strasse, wo mindestens 70'000 Personen lärmend durch die Strassen bis zum Platz vor dem Tel Aviv Museum zogen.

«Das Volk will soziale Gerechtigkeit», riefen sie in Sprechchören. «Bibi, du bist gefeuert!», hiess es auf einem Schild an die Adresse des Regierungschefs. «Bewegt Euren Hintern, der Geist wird folgen», forderten die Demonstranten, offenbar im Hinblick auf die jahrelange politische Passivität vieler Israeli.

Horrende Wohnkosten

Vor allem die Wohnkosten, die sich seit zwei Jahren auf einem Höhenflug befinden, hatten die Proteste ausgelöst. Besonders in Tel Aviv sind die Mieten derart angestiegen, dass sich junge Paare kaum eine eigene Wohnung leisten können. Neben den steigenden Mieten richtet sich der Protest auch gegen die Verschlechterung der Gesundheitsversorgung und des Bildungssystems.

Der Kanzleichef des israelischen Finanzministeriums, Chaim Schani, reichte am Sonntag seinen Rücktritt ein. Israelische Medien berichteten, Hintergrund der Entscheidung seien offenbar die wachsenden sozialen Proteste. Dafür gab es jedoch keine offizielle Bestätigung.

(asu/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Jerusalem - Nach den grössten ... mehr lesen 5
Allein in Tel Aviv protestierten rund 230'000 Menschen.
Von Woche zu Woche schwillt die Menge der Protestierenden in Tel Aviv und anderswo weiter an.
Jerusalem - An neuen Protesten ... mehr lesen
Jerusalem - Mehr als 100'000 Menschen sind in Israel gegen steigende Lebenshaltungskosten und für mehr soziale Gerechtigkeit auf die Strasse gegangen. Die Kundgebungen fanden laut Polizei in zehn Städten statt und waren die bislang grössten seit Beginn der Proteste. mehr lesen 
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung Frieden.
Benjamin Netanjahu macht einen weiteren Schritt Richtung ...
Positive Elemente für Friedensinitiative  Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich zu neuen Verhandlungen über einen Friedensplan arabischer Staaten bereit erklärt. Netanjahu sagte am Montagabend in Jerusalem, die Friedensinitiative von 2002 enthalte positive Elemente. mehr lesen 
Israel  Jerusalem - Der rechts-nationalistische Politiker Avigdor Lieberman ist im Parlament als Israels neuer Verteidigungsminister vereidigt worden. 55 von 120 Abgeordneten ... mehr lesen
Avigdor Lieberman.
Recep Tayyp Erdogan: Liefert Anstoss, Strafgesetzbücher zu entschlacken.
Andreas Kyriacou Die Klage des türkischen Möchtegern-Alleinherrschers Recep Erdogan gegen den Deutschen Satiriker Jan Böhmermann ... mehr lesen   2
Titel Forum Teaser
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21
  • Unwichtiger aus Zürich 11
    Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32
  • keinschaf aus Wladiwostok 2826
    phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
Jonathan Mann moderiert auf CNN International immer samstags, um 20.00 Uhr, die US- Politsendung Political Mann.
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 4°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 5°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 2°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 4°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 8°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wechselnd bewölkt
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten