Prozess-Beginn gegen bayerischen Politikersohn Max Strauss

Es gebe fundamentale Rechtsbedenken wegen des schlechten Gesundheitszustands des Angeklagten. Der 44-Jährige sei intellektuell nicht in der Lage, dem Prozess zu folgen.

Der Vorsitzende Richter versprach Strauss angesichts der Berichte über dessen Depressionen einen fairen Prozess: Das Gericht wird gegen niemand verhandeln, der krank ist. Zugleich kritisierte er, über Strauss´ Gesundheitszustand sei zu viel informiert worden.

Der Sohn des langjährigen bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chefs Franz Josef Strauss befindet sich seit September in stationärer psychiatrischer Behandlung. Seine Verhandlungsfähigkeit ist umstritten. Gutachter gaben gegensätzliche Expertisen ab. Die Verteidigung hatte angekündigt, Strauss werde vor Gericht schweigen.

Aus Sicht der Anklage erhielt der Ex-Anwalt die Geheimprovisionen über ein Schweizer Konto mit dem Decknamen Maxwell. Das Geld soll von dem Waffen-Lobbyisten Karlheinz Schreiber stammen. Im Zuge der Ermittlungen gegen ihn wurde das mutmassliche Strauss-Konto bekannt.

Laut Sabine Zaugg, Sprecherin des Bundesamtes für Justiz, wurde in der Sache Strauss am 10. August 1999 von der deutschen Staatsanwaltschaft ein Rechtshilfegesuch an die Schweiz gestellt.

Dieses wurde laut Zaugg am 5. April 2000 vollzogen. Damals seien der Augsburger Staatsanwaltschaft Bankdokumente übergeben worden.

(fest/sda)