Prozess gegen Saddam Hussein geht weiter

publiziert: Dienstag, 6. Dez 2005 / 19:24 Uhr

Bagdad - Der Prozess gegen Saddam Hussein ist in Bagdad fortgesetzt worden. Erstmals sagte eine Frau gegen den früheren irakischen Machthaber und dessen sieben Mitangeklagte aus.

Saddam Hussein fiel gestern einem Zeugen ins Wort.
Saddam Hussein fiel gestern einem Zeugen ins Wort.
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Bei einer Verurteilung droht den Angeklagten die Todesstrafe. Unter Tränen schilderte die hinter einem Vorhang sitzende Zeugin, wie sie während einer jahrelangen Gefangenschaft gefoltert und misshandelt wurde.

Während Saddam Hussein den Prozess am Vortag immer wieder mit lautstarken Rufen unterbrochen hatte, verfolgte er das Geschehen dieses Mal scheinbar teilnahmslos.

Die Frau wurde zu ihrem Schutz nur als «Zeugin A» identifiziert; ihre Stimme war während der Aussage mit Hilfe eines Computers stark verzerrt. Die Zeugin war während Saddam Husseins Herrschaft nach eigenen Angaben vier Jahre in verschiedenen Gefängnissen des Landes inhaftiert.

Schläge und Elektroschocks

Gleich nach ihrer Verhaftung nach dem gescheiterten Attentat auf Saddam Hussein 1982 im schiitischen Ort Dudschail sei sie von Polizisten gezwungen worden, sich vor ihnen zu entkleiden. «Sie fesselten meine Hände, sie schlugen mich mit Kabeln und sie gaben mir Elektroschocks», schilderte die Frau ihre Folter.

Danach sei sie in einem kleinen, nur mit Rotlicht erleuchteten Raum gesperrt worden. Dort habe sie nur ihre Schuhe als Kopfkissen zum Schlafen gehabt. Die Verhöre hätten sich über Wochen hingezogen.

Verbrechen gegen die Menschlichkeit

Saddam Hussein, sein Halbbruder Barsan el Tikriti und die anderen Vertreter seiner ehemaligen Herrschaftsriege müssen sich in dem Prozess wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Im Zentrum dieses ersten Verfahrens gegen Saddam Hussein steht die Verfolgung der Bewohner Dudschails. Bei dem dort verübten Attentat war der ehemalige Präsident nicht zu Schaden gekommen. Bei einem folgenden Massaker in Dudschail haben Saddams Sicherheitskräfte der Anklage zufolge mindestens 148 Menschen getötet.

(fest/sda)

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