Prozessauftakt gegen mutmasslichen Heckenschützen von Washington

300 Journalisten belagerten das Gerichtsgebäude in Virginia Beach, als der 42-jährige Angeklagte unter schwerer Bewachung in einem Kleinbus mit verdunkelten Scheiben zum Gerichtssaal gefahren wurde. Zum Auftakt des Prozesses bekannte sich der Angeklagte nicht schuldig.

Insgesamt zehn Morde aus dem Hinterhalt in und um Washington werden der 42-Jährigen und seinem mutmasslichen Komplizen angelastet. Er muss muss sich - wie später im November auch der jüngere Angeklagte - zunächst nur für eine der heimtückischen Taten verantworten.

Schätzungsweise sechs bis acht Wochen wird dieser erste Heckenschützen-Prozess dauern, bei dem zunächst die Auswahl der 12-köpfigen Jury anstand.

Obwohl das Verfahren an einen Ort rund 320 Kilometer vom Schauplatz des dem Angeklagten angelasteten Mordes entfernt verlegt wurde, halten es Experten für äusserst schwierig, unvoreingenommene Geschworene zu finden.

Keiner der beiden Angeklagten wurde mit der Hand am Abzug gesehen. Damit muss sich die Staatsanwalt gänzlich auf Indizien stützen. Die Ankläger sprechen aber von einem Berg von Beweisen - von Fingerabdrücken auf Botschaften der Heckenschützen nach den Anschlägen über DNA-Proben bis hin zur Tatwaffe, einem Bushmaster-Gewehr, das im Auto des Duos gefunden wurde.

Der überzeugendste Beweis ist jedoch die Tatsache, dass die Anschläge nach der Festnahme von Muhammad und Malvo schlagartig aufhörten, sagt Staatsanwalt Richard Conway.

(bert/sda)