Putin auf Staatsbesuch in Havanna - fast wie früher

publiziert: Donnerstag, 14. Dez 2000 / 18:40 Uhr

Havanna - Russlands Präsident Wladimir Putin hat einen Staatsbesuch in Kuba begonnen. Nach seiner Ankunft in der Nacht wurden Putin und seine Delegation am Donnerstagvormittag auf dem Platz der Revolution mit militärischen Ehren empfangen.

Anschliessend begannen Gespräche zwischen ihm und Präsident Fidel Castro. Es ist die erste Visite eines russischen Staatsoberhauptes auf der sozialistischen Karibikinsel seit der Auflösung der früheren Sowjetunion.

Während Putins Aufenthalt sollen Abkommen über eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit unterzeichnet werden. Putin wird von mehreren Ministern, darunter Aussenminister Igor Iwanow und Verteidigungsminister Igor Sergejew, und mehr als 80 Wirtschaftsvertretern begleitet.

Erklärtes Ziel beider Länder ist es, an die früheren sehr engen Beziehungen zwischen Kuba und der Sowjetunion anzuknüpfen. In einem Interview mit staatlichen kubanischen Medien hatte Putin vor seiner Abreise die Karibik-Insel als «unseren traditionellen Verbündeten in der Welt und den ersten in Lateinamerika bezeichnet».

In der kubanischen Presse wurde hervorgehoben, dass beide Länder ein gemeinsames Interesse an einer «multipolaren Welt», also einer Verhinderung der Alleinherrschaft der USA hätten. Den kubanischen Lesern wurde Russland als ein Land präsentiert, das sich im wirtschaftlichen Aufschwung befindet. Dagegen waren in früheren Jahren in Kuba immer die ökonomischen Probleme der einstigen Ostblockländer als abschreckende Beispiele hervorgehoben worden.

Beide Regierungen sind den offiziellen Erklärungen zufolge interessiert, drei zu Sowjetzeiten begonnene und später unterbrochene Projekte fertig zu stellen: den Nickel- Industriekomplex Las Caramariocas im Osten Kubas, die im Zentrum der Insel gelegene Raffinerie von Cienfuegos und das Kernkraftwerk Juraguss.

Dass das erste Atomkraftwerk auf Kuba jemals in Betrieb geht, gilt allerdings wegen der hohen Kosten von rund 550 Millionen US- Dollar und der Sanktionsdrohungen der USA gegen potenzielle westliche Investoren als nahezu ausgeschlossen.

Der Handelsaustausch zwischen Kuba und Russland summierte sich nach Angaben der russischen Handelsmission in Havanna 1999 auf 880 Millionen Dollar (600 Millionen Dollar im Vorjahr). An vorderster Stelle steht der Austausch von Zucker gegen Erdöl.

Während Putins Besuch soll auch ein erstes Gemeinschaftsunternehmen zur Herstellung und Reparatur von Lokomotiv-Dieselmotoren gegründet werden. Die Schuldenfrage solle hingegen nur eine untergeordnete Rolle spielen.

Die kubanischen Auslandsschulden gegenüber Russland werden auf zwischen neun und 27 Milliarden Dollar geschätzt. Eine genaue Festlegung ist wegen der zu Sowjetzeiten verwendeten so genannten Transferrubel schwierig.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion stellte Moskau die jährlichen Zahlungen in Höhe von zwei Milliarden Dollar ein. Drei Jahrzehnte lang war die Sowjetunion der wichtigste Verbündete Kubas.

(sda)

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