«Bündnisfrei» statt «neutral» - russischer Druck
Putin beharrt auf österreichische Neutralität
publiziert: Sonntag, 11. Feb 2001 / 08:21 Uhr
Wien/Bern - Mit dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Wien hat die Kontroverse um Österreichs Neutralität neue Nahrung erhalten. Die Meinungen über die künftige Sicherheitspolitik gehen in Österreich ebenso auseinander wie in der Schweiz.
Während des Kalten Krieges war die Lage klar: Im Staatsvertrag
von 1955, mit dem Österreich die Unabhängigkeit zurück erhielt,
hatte die Sowjetunion dem Abzug ihrer Besatzungstruppen zugestimmt.
Im Gegenzug erklärte Österreich «aus freien Stücken seine
immerwährende Neutralität» und verpflichtete sich, «in aller
Zukunft keinen militärischen Bündnissen» beizutreten.
Seither hat sich das sicherheitspolitische Umfeld geändert. Die Sowjetunion löste sich auf, Österreich trat der EU bei und übernahm die Gemeinsame EU-Aussen- und Sicherheitspolitik mit der Möglichkeit zur Teilnahme an friedensschaffenden Massnahmen.
Innenpolitisch bremsten die Sozialdemokraten (SPÖ) ihre Koalitionspartnerin, die Volkspartei (ÖVP), in deren weiter gehenden Vorstellungen bis hin zu einem NATO-Beitritt. Nach dem Machtwechsel vor Jahresfrist kündigte die neue Rechtskoalition aus ÖVP und Freiheitlichen (FPÖ) aber an, Österreich wolle sich eine spätere NATO-Mitgliedschaft offen halten. Im Januar dieses Jahres erklärte die Regierung, Österreich habe sich de facto von der Neutralität verabschiedet und sei nun «bündnisfrei».
Anders als in der Schweiz wird die Neutralität in Österreich vor allem von Linken und Grünen hoch gehalten. Die Opposition lehnt die Pläne der Regierung ab - und hat die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite. Nach einer aktuellen Umfrage wollen 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher an der Neutralität festhalten.
Eine baldige Klärung der Frage scheint unwahrscheinlich: Der Neutralitätsstatus kann nur mit Zweidrittelmehrheit im Parlament aufgehoben werden. Eine solche ist derzeit nicht vorhanden. Zudem hat die Regierung eine Volksabstimmung versprochen. Für beide Haltungen finden österreichische Wissenschafter Argumente. Der Politologe Paul Luif glaubt, Österreich sei von Anfang an «eine Neutralität nach Muster der Schweiz eingegangen» und könne sie selbstbestimmt auch ändern oder aufgeben. Dagegen findet der Völkerrechtler Franz Leidenmühler, mit einer einseitigen Aufgabe der Neutralität würde Österreich das Völkerrecht brechen. Letzter Ansicht vertritt Russland. Während Moskau noch 1995 die Neutralitätsfrage als innere Angelegenheit Österreichs bezeichnete, hat Russland parallel zur NATO-Osterweiterung den Ton verschärft. Putin beharrte während seines Wien-Besuches auf der Beibehaltung der österreichischen Neutralität.
Seither hat sich das sicherheitspolitische Umfeld geändert. Die Sowjetunion löste sich auf, Österreich trat der EU bei und übernahm die Gemeinsame EU-Aussen- und Sicherheitspolitik mit der Möglichkeit zur Teilnahme an friedensschaffenden Massnahmen.
Innenpolitisch bremsten die Sozialdemokraten (SPÖ) ihre Koalitionspartnerin, die Volkspartei (ÖVP), in deren weiter gehenden Vorstellungen bis hin zu einem NATO-Beitritt. Nach dem Machtwechsel vor Jahresfrist kündigte die neue Rechtskoalition aus ÖVP und Freiheitlichen (FPÖ) aber an, Österreich wolle sich eine spätere NATO-Mitgliedschaft offen halten. Im Januar dieses Jahres erklärte die Regierung, Österreich habe sich de facto von der Neutralität verabschiedet und sei nun «bündnisfrei».
Anders als in der Schweiz wird die Neutralität in Österreich vor allem von Linken und Grünen hoch gehalten. Die Opposition lehnt die Pläne der Regierung ab - und hat die Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite. Nach einer aktuellen Umfrage wollen 69 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher an der Neutralität festhalten.
Eine baldige Klärung der Frage scheint unwahrscheinlich: Der Neutralitätsstatus kann nur mit Zweidrittelmehrheit im Parlament aufgehoben werden. Eine solche ist derzeit nicht vorhanden. Zudem hat die Regierung eine Volksabstimmung versprochen. Für beide Haltungen finden österreichische Wissenschafter Argumente. Der Politologe Paul Luif glaubt, Österreich sei von Anfang an «eine Neutralität nach Muster der Schweiz eingegangen» und könne sie selbstbestimmt auch ändern oder aufgeben. Dagegen findet der Völkerrechtler Franz Leidenmühler, mit einer einseitigen Aufgabe der Neutralität würde Österreich das Völkerrecht brechen. Letzter Ansicht vertritt Russland. Während Moskau noch 1995 die Neutralitätsfrage als innere Angelegenheit Österreichs bezeichnete, hat Russland parallel zur NATO-Osterweiterung den Ton verschärft. Putin beharrte während seines Wien-Besuches auf der Beibehaltung der österreichischen Neutralität.
(sda)
Digitaler Strukturwandel Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Nach Berichten aus den USA plant SpaceX den Bau eines neuen Satellitennetzwerks für einen US-Geheimdienst. Dieses Netzwerk namens «Starshield» soll die gesamte Erdoberfläche überwachen. mehr lesen
Musikstreaming-Apps im App Store Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte ... mehr lesen
Während die USA und andere Länder sich auf die bevorstehenden Wahlen vorbereiten, prognostiziert eine neue Studie eine Eskalation der täglichen Aktivitäten von bösartig-manipulierenden Akteuren, ... mehr lesen
Obwohl künstliche Intelligenz komplexe Probleme lösen kann, hat sie auch ihre Grenzen. In einem virtuellen Test des US-Militärs mit KI-gesteuerten Drohnen sollen laut einem Bericht des britischen Guardian unerwartete und tödliche Folgen aufgetreten sein. Es wird behauptet, dass die Drohne jeden attackierte, der sich einmischte. mehr lesen
- keinschaf aus Wladiwostok 2826
belustigend peinlich Das kommt schon fast in die Nähe der Verwechslung von Oekonomie mit ... Mi, 28.12.16 01:21 - Unwichtiger aus Zürich 11
Grammatik? Wie kann Stoltenberg denn Heute schon wissen, welche Entscheidungen am ... Sa, 22.10.16 10:59 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Der phallophile Blick eines cerebrophoben Schäfleins! Frau Stämpfli schrieb am Ende ... Mo, 26.09.16 17:32 - keinschaf aus Wladiwostok 2826
phallophobe Geschichtsrückblicke "Und die grösste Denkerin des 21. Jahrhunderts? Verdient ihr Geld mit ... Sa, 13.08.16 17:48 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Alle Demonstranten gefilmt. Der Erdogan lässt doch keine Domo gegen sich zu! Die ... Di, 21.06.16 16:42 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Konzernrecht? Konzernpfusch! Was ist denn das? Konzerne werden vorwiegend von Vollidioten geführt. ... Fr, 10.06.16 17:49 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49 - zombie1969 aus Frauenfeld 3945
Der... Daesh (IS) kommt immer mehr unter Druck. Davon sind inzwischen auch ... Do, 02.06.16 19:22
CNN-News Was würde «Präsident Trump» tatsächlich bedeuten? Noch ist absolut nichts sicher, doch es ...
-
22:42
Aussenhandel schrumpft im ersten Quartal 2024 -
18:54
Die Evolution des Balles an den Fussball-WMs: Von Leder bis Hightech -
15:59
Spannende Einblicke in die Welt der Berufsbildung -
23:12
Im Notfall helfen können − Deswegen ist der Nothelferkurs so wichtig -
14:52
CBD in Mahlzeiten und Getränken: Worauf sollte man achten? -
14:43
Die Kunst des Loslassens: Leben im Einklang mit dem Wenigen -
00:00
Wie Themenhotels in der Schweiz Ihre Reise unvergesslich gestalten -
22:54
Adaptogene Pflanzen: Natürliche Helfer für Balance und Wohlbefinden -
16:40
Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet -
20:47
KI in der Kriegsplanung getestet - Letzte Meldungen
- Freie Stellen aus der Berufsgruppe Regulatory Affairs
- Quality Manager (m/w/d) 80%
Sempach Station - In dieser Position übernehmen Sie eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung und Sicherstellung... Weiter - Technicien QA Release
Lausanne - Responsabilités : Libération des produits finis et de certains produits... Weiter - Manufacturing Process Engineer
Lausanne - Main duties & responsibilities: The purpose of this role is to manage deviations occurring in our... Weiter - Technical Writer
Genève - Votre mission : Gérer la documentation technique et scientifique de la BU médicale... Weiter - Responsable de la sécurité h/f
Bussigny - Vos responsabilités : En tant que responsable de notre équipe de... Weiter - Head of Regulatory Affairs Eu and US
Genève - Responsabilités : · Élaborer la feuille de route stratégique... Weiter - Safety Compliance Specialist
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. They are specialized in the... Weiter - Senior Regulatory Affairs Officer (US)
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. They are specialized in the... Weiter - Head of Regulatory Affairs (EU & US regions)
Genève - Teoxane Laboratories were established in Geneva, Switzerland, in 2003. We are specialized in the... Weiter - Design Control Project Manager (R&D)
1200 Genève - Acteur majeur indépendant de la médecine esthétique et de la dermocosmétique, les Laboratoires... Weiter - Über 20'000 weitere freie Stellen aus allen Berufsgruppen und Fachbereichen.
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler. Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Möchten Sie zu diesen Themen eine eigene
Internetpräsenz aufbauen?
www.oesterreichs.ch www.kontroverse.swiss www.jahresfrist.com www.leidenmuehler.net www.vorstellungen.org www.neutralitaetsstatus.shop www.oesterreicherinnen.blog www.mitgliedschaft.eu www.machtwechsel.li www.opposition.de www.neutralitaetsfrage.at
Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!
Internetpräsenz aufbauen?
www.oesterreichs.ch www.kontroverse.swiss www.jahresfrist.com www.leidenmuehler.net www.vorstellungen.org www.neutralitaetsstatus.shop www.oesterreicherinnen.blog www.mitgliedschaft.eu www.machtwechsel.li www.opposition.de www.neutralitaetsfrage.at
Registrieren Sie jetzt komfortabel attraktive Domainnamen!
Heute | Sa | So | |||
Zürich | 3°C | 7°C | |||
Basel | 3°C | 10°C | |||
St. Gallen | 1°C | 5°C | |||
Bern | 0°C | 8°C | |||
Luzern | 1°C | 8°C | |||
Genf | 2°C | 12°C | |||
Lugano | 6°C | 16°C | |||
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten |
- Die Evolution des Balles an den Fussball-WMs: Von Leder bis Hightech
- Die Wertvollsten Spieler im Fussball: Aktuelle Top-Stars
- Die verborgenen Taktiken der Fussballmannschaften
- Superfoods für Fussballer: Welche Nahrungsmittel steigern die Ausdauer und Leistung auf dem Feld?
- Jenseits der Top-Clubs: Die Seele des Fussballs in kleinen Vereinen
- So gestalten Sie eine unvergessliche Fussballparty
- Der emotionale Aufstieg: Wie Fans die Siege ihres Teams hautnah erleben
- Mehr Fussball-Meldungen
- Aussenhandel schrumpft im ersten Quartal 2024
- Spannende Einblicke in die Welt der Berufsbildung
- Firmenwebsite professionell gestalten
- Adaptogene Pflanzen: Natürliche Helfer für Balance und Wohlbefinden
- KI in der Kriegsplanung getestet
- Schweizerische Exportrisikoversicherung erreicht solides Ergebnis im 2023
- Konkurse auf Dreijahreshoch
- Weitere Wirtschaftsmeldungen
- Montreux-Festival: Musik wird mit Röntgenlicht gerettet
- Reparieren statt wegwerfen: So funktioniert die Reparatur von Elektrogeräten
- BMW Vision Neue Klasse X: So sieht der iX3-Nachfolger aus
- Die Kopfhörer für erholsamen Schlaf
- Der Renault 5 kommt zurück - diesmal elektrisch
- Makerspaces: Orte der Kreativität und Innovation
- 13,3% der Erwerbstätigen verwenden bei ihrer Arbeit nie digitale Geräte
- Letzte Meldungen
- BMW Vision Neue Klasse X: So sieht der iX3-Nachfolger aus
- Durchbruch bei der Wasserstoffproduktion
- Uhren für Klimaaktivisten: ID Genève setzt voll auf Nachhaltigkeit
- Revolutionäre Energiespeicher: Superkondensator aus Zement, Wasser und Russ
- «co-operate»: Modell für klimagerechtes Bauen
- Schweizer Finanzplatzakteure entwickeln gemeinsam die Net-Zero Data Public Utility
- Tesla baut neue Mega-Factory in Shanghai
- Letzte Meldungen
- Seminare zum Thema Politik
- Der Konflikt Kosova - Serbien und seine Brisanz heute
- Philosophiesamstag: Was heisst Demokratie?
- Geopolitischer Brennpunkt: Der Indopazifik
- Geopolitischer Brennpunkt: Der Indopazifik. Eine Weltregion im amerikanisch-chinesischen Spannungsfe
- Schweres Erbe Sowjetunion
- Die Welt verstehen - die Reihe zur internationalen Politik: Casper Selg im Gespräch mit Samuel Burri
- CAS in Ethics and Politics
- Informationsveranstaltung LERNTHERAPIE / Online mit Zoom
- Cambridge English B2 First - Hybridkurs
- ECDL Base (Office 2019)
- Weitere Seminare