Putin entlässt Marine-Chef

Korojedow sei durch seinen bisherigen Stellvertreter Wladimir Massorin ersetzt worden, hiess es in einer Erklärung des Kreml. Bei einem Treffen mit Kurojedow, Massorin und Verteidigungsminister Sergej Iwanow beklagte Putin Pannen bei der Marine: «Es gab schwierige Zwischenfälle, Tragödien, wir alle wissen davon.»

Keinen Grund genannt

Das jüngste U-Boot-Unglück sowie den Untergang des U-Boots «Kursk» mir 118 Toten vor fünf Jahren erwähnte Putin dabei nicht ausdrücklich. Den sieben vor einem Monat geretteten Besatzungsmitgliedern verlieh er Orden.

Ein Grund für Kurojedows Ablösung wurde offiziell nicht genannt. Putin würdigte die Leistung des Flottenadmirals bei der Neuordnung der russischen Marine. Diese sei «nicht in bester Verfassung» gewesen, als Kurojedow 1997 die Führung übernommen hatte.

Inkompetenz der Marine

Der neue Marinechef Massorin sagte, die Rettung des Mini-U-Boots durch einheimische Spezialisten sei an der Inkompetenz der Marine gescheitert.

Die Marine habe schliesslich auf britische Experten zurückgreifen müssen, weil die eigene Ausrüstung durch «Nachlässigkeit» beschädigt worden sei. Das russische Bergungsgerät habe zwar bereitgestanden, sei bei dem Einsatz aber kaputt gegangen.

75 Stunden unter Wasser

Das Mini-U-Boot hatte sich vor einem Monat mit sieben Männern an Bord in 190 Metern Tiefe in Kabeln und Seilen verfangen und sass daraufhin über 75 Stunden fest. Der britische Spezialroboter Scorpio 45 schnitt das havarierte U-Boot schliesslich unter Wasser frei.

(sda)