Putschversuch gegen Joseph Kabila in Kongo-Kinshasa

Kabila präsentierte sich im Fernsehen unversehrt und demonstrativ in Militäruniform. Die staatlichen Institutionen funktionierten, versicherte er. Das Ziel sei jetzt, die Flüchtligen so schnell wie möglich zu fassen. Kabila rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und ihren gewöhnlichen Geschäften nachzugehen.

Putschist war ein Vertrauter Kabilas

Die zwölf Festgenommen würden der Öffentlichkeit präsentiert, sagte Generalstabschef Liwanga Mata-Nyamunyobo im staatlichen Fernsehen. Es seien auch fünf Fahrzeuge beschlagnahmt worden. Der Anführer der Putschisten, Major Lenge, galt bisher in Kongo als ein Vertrauter Kabilas.

Laut Informationsminister Vital Kamerhe hatten rund 20 Putschisten in der Nacht auf Freitag zunächst vorübergehend den staatlichen Radiosender in Kinshasa besetzt und die Übergangsregierung für abgesetzt erklärt.

Dann hätten sie auch vorübergehend die Kontrolle über die staatliche Elektrizitätsgesellschaft SNEL übernommen und damit einen dreistündigen Stromausfall verursacht.

Kofi Annan verurteilt den Putschversuch

UNO-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte den Putschversuch und appellierte an alle Akteure, ihre Entschlossenheit unter Beweis zu stellen, den Friedensprozess zum Erfolg zu führen. Die Übergangsregierung in Kinshasa geniesse nach wie vor die Unterstützung der UNO.

Kabilas Amtsvorgänger, sein Vater Laurent, war 2001 von einem seiner Leibwächter getötet worden.

(pt/sda)