Racheakt gegen rumänische Einwanderer in Italien
Rom - Nach einem mutmasslichen Racheakt gegen rumänische Einwanderer infolge des gewaltsamen Todes einer Frau in Rom warnen Politiker vor eskalierendem Fremdenhass.
Die ausländerfeindliche Wut bezeichnete er in einem Interview der Zeitung «La Repubblica» als «Bestie», die gestoppt werden müsse.
Der römische Bürgermeister und Chef der neuen Demokratischen Partei (PD), Walter Veltroni, äusserte am Sonntag Verständnis für die Besorgnis der rumänischen Regierung, rechtfertigte jedoch die neue Regelung in Italien, auch EU-Bürger ausweisen zu können.
«Strafaktion»
Vier Rumänen im Alter von 29, 34 und 47 Jahren seien auf einem Supermarkt-Parkplatz im Südosten Roms verprügelt worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur Ansa.
Mehrere mit Motorradmasken und Kapuzen Maskierte hätten sie mit Stöcken, Eisenstangen und Messern angegriffen und drei von ihnen krankenhausreif geschlagen. Der Angriff sei eine «Strafaktion», hiess es übereinstimmend in italienischen Medien.
Die rumänische Regierung forderte nach dem Angriff auf die Rumänen, die Täter müssten schnell gefunden und bestraft werden. Die gesamte rumänische Bevölkerung fordere von den italienischen Behörden, «Massnahmen zu ergreifen, so dass solche fremdenfeindliche Taten sich nicht wiederholen», erklärte das Aussenministerium in Bukarest.
Verschärfung
Die Verschärfung der Ausweisungsregelungen war nach dem brutalen Angriff auf die 47-jährige Frau in Rom beschlossen worden. Sie war am Dienstag in einem Graben in der Nähe einer überwiegend von rumänischen Roma bewohnten Siedlung gefunden worden.
Infolge des Angriffs war sie ins Koma gefallen und erlag am Donnerstagabend ihren Verletzungen. An ihrer Beerdigung am Samstag nahmen mehrere hundert Menschen teil.
Die Polizei nahm nach dem tödlichen Angriff einen 24-jährigen rumänischen Roma fest, der die Tat bestritt. Die vor Jahren illegal errichtete Siedlung, in der der mutmassliche Täter lebte, wurde am Samstag niedergerissen.
Die Regierung hatte am Mittwoch im Eilverfahren ein Dekret erlassen, wonach im Interesse der öffentlichen Sicherheit auch EU-Bürger aus Italien ausgewiesen werden können.
Nachdem die Neuregelung am Freitag in Kraft trat, wurden zunächst in Mailand die Ausweisung von vier Rumänen angeordnet. Am Samstag wurde ein entsprechendes Verfahren in Turin gegen zwei weitere Rumänen eingeleitet.
(tri/sda)
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