Rad: 89. Lüttich - Bastogne - Lüttich

publiziert: Sonntag, 27. Apr 2003 / 19:09 Uhr

Topfavorit Lance Armstrong wurde 6 km vor dem Ziel eingeholt, trotzdem gewann ein Amerikaner die 89. Auflage von Lüttich-Bastogne-Lüttich: Tyler Hamilton, 2002 Zweiter des Giro d´Italia, siegte solo vor Iban Mayo (Sp) und Michael Boogerd (Ho).

Favorit Lance Armstrong wurde "nur" 20.
Favorit Lance Armstrong wurde "nur" 20.
Bis zur letzten Steigung konnte Armstrong mit dem ersten Sieg in der 258,5 km langen Ardennen-Classique rechnen. Mit den Aussenseitern Samuel Sanchez (Sp) und Alexander Schefer (Kas) hatte der Superstar im Finale bis zu einer halben Minute Vorsprung erkämpft, vorab auf Initiative des Teams von Hamilton, eines ehemaligen Helfers in Armstrongs Equipe, rückte die Vorhut aber wieder in die Sichtweite des rund 20-köpfigen Verfolgerfeldes.

Nach dem Zusammenschluss versuchte zunächst Boogerd sein Glück, mehr Glück war aber Hamilton beschieden. Im Regen hielt der 32-jährige Allrounder die Konkurrenz auf Distanz und verbuchte mit zwölf Sekunden Vorsprung seinen ersten Sieg im Weltcup. Bester Schweizer mit gut einer Minute Rückstand wurde der Waadtländer Laurent Dufaux auf Platz 24, bester Fahrer des Schweizer Teams Phonak war der Spanier Oscar Pereiro als respektabler Zwölfter (40 Sekunden zurück).

Bei Armstrongs Siegen in den Tours de France von 1999 bis 2001 war Hamilton noch einer der stärksten Teamkollegen seines Landsmanns gewesen. Im Herbst 2001 wechselte er als Captain in die Mannschaft von Bjarne Riis und hätte im letzten Jahr beinahe den Giro gewonnen. Für diese Woche hat sich Hamilton den Gesamterfolg in der Tour de Romandie zum Ziel gesetzt.

Hamilton gewann ein animiertes Rennen, in dem sich die besten Eintagesfahrer nichts schenkten. Gefährlich wurde es für die Favoriten, als sich Axel Merckx (Be) und Igor Astarloa (Sp), der Sieger der Flèche Wallonne, schon vor dem schweren Anstieg zur Cte de la Redoute mit vier weiteren Fahrern absetzten. Merckx, der Sohn des fünffachen Lüttich-Bastogne-Lüttich-Gewinners Eddy (58), versuchte es knapp 30 km vor dem Ziel auf eigene Faust.

Rund 25 km vor dem Ziel nahm im Verfolgerfeld Armstrong das Heft in die Hand, entwich mit Sanchez, Schefer und dem zweifachen Sieger Michele Bartoli (It). Merckx war bald gestellt. Bartoli vermochte dem Tempoforcing Armstrongs im Aufstieg zur Côte du Sart-Tilman nicht mehr zu folgen, Armstrong selber musste in der Côte de Saint-Nicolas die Träume vom ersten Sieg in der ältesten und wohl schwersten Classique begraben.

"Als Armstrong mit der Gruppe weg war, hielt ich dies für die Entscheidung", sagte Hamilton. "Ich war zwar enttäuscht, aber Lance ist mein Freund, und ich hätte ihm den Triumph gegönnt." Ausgerechnet Hamiltons Teamkollegen Niki Sörensen (Dä) und Carlos Sastre (Sp) durchkreuzten aber die Ambitionen Armstrongs. "Ihnen gehört ein grosser Teil meines Sieges", sagte Hamilton weiter. Er und Armstrong wohnen in Girona (Sp) in ihrem Europa-Domizil im selben Haus, haben dieses Jahr aber noch nie zusammen trainiert und bis am Sonntag auch kein Rennen gemeinsam bestritten.

Im Kampf um den Sieg wählte Hamilton den Angriff als Weg zur Verteidigung. Er sei ein so schlechter Sprinter, dass ihm gar nichts anderes übrig geblieben sei, erklärte der Sieger. Mit dem 2. Platz krönte Iban Mayo die starke Leistung der baskischen Sportgruppe Euskaltel, die mit Phonak mutmasslich um den letzten Startplatz in der Tour de France buhlt. Für Phonak setzte Martin Elmiger schon früh einen positiven Akzent. Der Schweizer Meister von 2001 gehörte einer zunächst 4- und später 13-köpfigen Vorhut an, fiel aber rund 90 km vor dem Ziel zurück.

Von den zehn gestarteten Schweizern beendeten neben Dufaux nur die Brüder Beat (41.) und Markus Zberg (57.) das Rennen. Beat Zberg hielt sich etwas länger als Elmiger in der Spitzengruppe, Markus Zberg fehlte nach der Grippe, die ihn im Vorfeld vier Tage ausser Gefecht gesetzt hatte, nach 200 km die Kraft.

89. Lüttich - Bastogne - Lüttich (258,5 km): 1. Tyler Hamilton (USA) 6:28:50 (39,889 km/h). 2. Iban Mayo (Sp) 0:12 zurück. 3. Michael Boogerd (Ho) 0:14. 4. Michele Scarponi (It) 0:21. 5. Francesco Casagrande (It) 0:29. 6. Samuel Sanchez (Sp). 7. Javier Pascual Rodriguez (Sp). 8. Danilo Di Luca (It). 9. Eddy Mazzoleni (It). 10. Ivan Basso (It), alle gleiche Zeit. 11. Frank Vandenbroucke (Be) 0:41. 12. Oscar Pereiro (Sp). 13. Davide Rebellin (It). 14. Gianni Faresin (It). 15. Patrik Sinkewitz (De). 16. Andrea Noe (It), alle gleiche Zeit. 17. Aitor Osa (Sp) 0:42. 18. Matthias Kessler (De), gleiche Zeit. 19. David Etxebarria (Sp) 0:45. 20. Lance Armstrong (USA) 0:50.

21. Mirko Celestino (It) 1:04. 22. Michele Bartoli (It) 1:13. 23. Walter Bénéteau (Fr), gleiche Zeit. 24. Laurent Dufaux (Sz) 1:15. 25. Angel Vicioso (Sp), gleiche Zeit. -- Ferner: 29. Jan Ullrich (De) 1:27. 30. Axel Merckx (Be) 2:00. 41. Beat Zberg (Sz) 5:26. 57. Markus Zberg (Sz) 10:36. 84. Miguel Martinez (Fr) 11:39. -- 196 Fahrer gestartet, 88 klassiert. -- Aufgegeben u.a. Steve Zampieri, Niki Aebersold, Michael Albasini, Roger Beuchat, Martin Elmiger, Gregory Rast, Cédric Fragnière (alle Sz), Peter van Petegem (Be).

Weltcup (5/10): 1. van Petegem 200 Punkte. 2. Boogerd 140. 3. Dario Pieri (It) 117. 4. Hamilton, Alexander Winokurow (Kas) und Paolo Bettini (It) je 100. 7. Vandenbroucke 92. 8. Celestino 91. 9. Sergej Iwanow (Russ) 79. 10. Di Luca 74. -- Ferner: 46. Dufaux 15. 49. Markus Zberg 13. 63. Beat Zberg 7. -- Nächstes Rennen: Cyclassics Hamburg (3. August).

(rr/Si)

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