Rad: Alex Zülle im Zeitfahren unter den Aussenseitern

publiziert: Donnerstag, 28. Sep 2000 / 09:07 Uhr

Sydney - Am Samstag kommt es im olympischen Zeitfahren zum grossen Showdown zwischen dem zweifachen Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong (USA) und Jan Ullrich. Im Olympia-Duell ist der Deutsche mit seinem Sieg im Strassenrennen mit 1:0 in Führung gegangen. Alex Zülle kommt die Rolle eines Aussenseiters zu.

Er habe sich nicht so geschont wie Armstrong, hatte Ullrich am Mittwoch nach seinem Triumph erklärt. Die Nummer 2 im Ranking des Rad-Weltverbandes UCI wusste zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht, dass dem Amerikaner ein läppischer Fehler unterlaufen war. Armstrong hatte schlichtwegs den Postabgang verschlafen.

Als der US-Teamcaptain im Verlaufe der letzten Runde zu den Verfolgern aufschloss, war er der Überzeugung, die Spitze erreicht zu haben. Auf eine entsprechende Frage reagierte der Mannschaftskollege Tyler Hamilton mit einem wenig druckfähigen Ausdruck. Kurz darauf bemerkte Armstrong auf einem der grossen, für die Zuschauer installierten Bildschirme das Trio, das einige Minuten später die Medaillen unter sich ausmachte. Da wurde dem Profi-Strassenweltmeister von 1993 in Oslo klar, dass die Taktik des US-Teams fehl geschlagen hatte.

Das Zeitfahren bietet Armstrong die Gelegenheit zur Revanche. In der Prüfung gegen die Uhr zählt nicht die Taktik, sondern die Fähigkeit, auf einem vorwiegend flachen Parcours grosse Gänge in Schwung zu halten und den vielen Kurven zum Trotz einen hohen Rhythmus beizubehalten. Das Zeitfahren wird auf der gleichen Strecke wie das Strassenrennen ausgetragen, vermindert um die Abfahrt zur Bronte Beach und der nachfolgenden Steigung, in der Ullrich die Vorentscheidung zu seinem Olympia-Gold herbei führte.

Falls der deutsche Zeitfahren-Weltmeister überhaupt noch einen Gedanken an Revanche hegt, dann höchstens im Rückblick auf die Tour de France. Da wurde in der 19. Etappe Ullrichs letzte Hoffnung zerstört, Armstrong den Gesamtsieg noch streitig zu machen. Der Amerikaner legte die 58,5 km von Freiburg im Breisgau nach Mulhouse 25 Sekunden schneller zurück als sein grosser Gegenspieler. In Sydney wird Ullrich zu einem kleinen Vorteil gereichen, dass er die Prüfung der Wahrheit als letztstartender Fahrer anderthalb Minuten nach Armstrong in Angriff nehmen kann.

Im Schatten des Duells Armstrong gegen Ullrich versucht ein Kreis von rund zehn Aussenseitern, Anspruch auf einen Platz auf dem Podium zu erheben. Zu nennen sind in erster Linie Abraham Olano (Sp, Olympia-Zweiter in Atlanta), Sergej Gontschar (Ukr), Raivis Belohvosciks (Lett), Laurent Jalabert (Fr), Andreas Klöden (De), Giro-Zeitfahren-Sieger Victor Hugo Peña (Kol), Chris Boardman (Gb), aber auch Alex Zülle, der am Donnerstag rund zweieinhalb Stunden trainierte und der den Freitag vor allem der Streckenbesichtigung widmet. Eingeschrieben sind insgesamt 38 Teilnehmer.

Unter den 24 Frauen, die ihre Zeitfahren-Olympiasiegerin über eine Distanz von 31,2 km ermitteln, ist Nicole Brändli mit ihren 21 Jahren die drittjüngste Teilnehmerin. Für die Zürcherin dient diese Prüfung vorwiegend dazu, ein weiteres Mal Mass an der Weltspitze zu nehmen. Die bereits zweifache Goldmedaillengewinnerin Leontien Zijlaard-van Moorsel (Ho, Strassenrennen und Bahn-Verfolgung), Hanka Kupfernagel (De), Anna Wilson (Au), Sulfia Sabirowa (Russ) und Edita Pucinskaite (Lit) bilden den Favoritenkreis.

(sda)

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