Rad: Andrej Kiwilew erlag Kopfverletzungen

publiziert: Mittwoch, 12. Mrz 2003 / 22:48 Uhr

(Si/AFP/dpa) Andrej Kiwilew (29) ist tot. Der kasachische Profi erlag in St-Etienne (Fr) den schweren Kopfverletzungen, die er sich am Dienstag beim Sturz 40 km vor dem Ziel der 2. Etappe des Rennens Paris - Nizza von La Clayette nach St-Etienne zugezogen hatte.

Der Sieg Alessandro Petacchi wurde vom Sturz Kiwilews überschattet.
Der Sieg Alessandro Petacchi wurde vom Sturz Kiwilews überschattet.
Das Team Cofidis beschloss, das Rennen zu Ende zu fahren. "Nach diesem Drama ist es besser, zusammenzubleiben", meinte einer der Verantwortlichen. Die 3. Etappe begann am Mittwoch mit einer Schweigeminute und wurde im Bummeltempo zurückgelegt. Wie schon nach Casartellis Tod an der "Grande Boucle" 1995 überquerten die Teamkollegen des Verstorbenen die Ziellinie gemeinsam. Einige Meter hinter der Cofidis-Equipe folgte das Feld.

Neben Kiwilew war auch sein polnischer Cofidis-Teamkollege Marek Rutkiewicz gestürzt. Ausgelöst hatte die Kollision ein Fahrer, der wegen eines Defekts anhalten musste. Bei diesem Fahrer soll es sich um den Deutschen Volker Ordowski handeln.

Kiwilew verlor das Bewusstsein und fiel später ins Koma. Er wurde zunächst in St-Chamond hospitalisiert und dann in die neurochirurgische Abteilung des Spitals in St-Etienne verlegt. In der Nacht auf Mittwoch war eine Notoperation fehlgeschlagen. Kiwilew verlor sein Leben auf einer Strasse, die er von unzähligen Trainingsfahrten in- und auswendig kannte.

Ohne Helm

Der Kasache hatte beim Unfall keinen Helm getragen. Teamarzt Jean-Jacques Menuet meinte, dass ein Kopfschutz Kiwilews Leben mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" gerettet hätte. Die Diskussionen um ein generelles Helmobligatorium sind deshalb neu entbrannt. Für die Teilnehmer an Rennen auf Schweizer Boden wird die Tragepflicht spätestens am 1. Januar 2005 in Kraft treten. Der Unfall könnte die Einführung des neuen Reglements beschleunigen.

Kiwilew, der einen ausgezeichneten Ruf genoss und als Musterprofi galt, hinterlässt eine Frau und ein im September geborenes Kind. Als Jugendlicher ein begeisterter Judoka, entschied er sich erst als 16-Jähriger für den Radsport. Er hatte seine Heimat 1997 in Richtung Frankreich verlassen und fuhr als Profi (ab 1998) stets für ein Team aus seiner Wahlheimat. Von Festina über AG2R stiess Kiwilew zu Cofidis, wo einst auch Lance Armstrong und Tony Rominger engagiert waren.

Ins Rampenlicht fuhr Kiwilew an der Tour de France 2001. Der Bergspezialist erreichte den 4. Gesamtrang hinter Armstrong, Jan Ullrich und Joseba Beloki. In jenem Jahr feierte Kiwilew auch seine einzigen Profisiege. Er gewann eine Etappe an der Dauphiné-Rundfahrt und die Route du Sud.

Der letzte Rennunfall mit tödlichen Folgen hatte sich 1999 ereignet: Der Spanier Manuel Sanroma stürzte in der Katalonien-Rundfahrt. 1995 hatte Olympiasieger Fabio Casartelli in der Tour de France in der Abfahrt vom Pyrenäen-Pass Portet d´Aspet das Leben verloren. Vor zwei Jahren prallte Ricardo Ochoa auf einer Trainingsfahrt mit einem Auto zusammen und starb.

UCI bedauert Ablehnung der Helmpflicht

Der internationale Radsportverband UCI rief in einem Communiqué in Erinnerung, dass die Profis 1991 das von der UCI vorgeschlagene Helm-Obligatorium wuchtig verworfen hatten. Der Verband werde schon in sehr kurzer Zeit einen neuen Vorstoss machen, hiess es in der Stellungnahme.

Das Obligatorium gilt seit 1991 für alle Kategorien mit Ausnahme der Profis. Damit erreichte die UCI, dass viele Nachwuchsfahrer auch nach dem Übertritt ins Professional-Lager den Helm trugen (und weiterhin tragen). Heute hält sich die grosse Mehrheit der Profis an die Empfehlung.

(bert/sda)

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