Rad: Erster Schweizer Erfolg in Gippingen seit 1995

Der knapp 25-jährige Elmiger gehörte im Finale des 196 km langen Rennens einer prominent besetzten, siebenköpfigen Spitzengruppe an. Im Kampf um den Sieg blieb Elmiger lange im Windschatten des italienischen Top-Favoriten Paolo Bettini, ehe sich der Zuger im günstigsten Moment am letztjährigen Weltcup-Sieger vorbei schob.

Dritter wurde der Russe Sergej Iwanow, der ebenfalls der Vorhut angehörende Deutsche Jan Ullrich belegte Platz 6. Zweitbester Schweizer wurde Markus Zberg, der im Hauptharst ankam und 17. wurde. Der GP des Kantons Aargau ist nach der Meisterschaft von Zürich das zweitwichtigste Eintagesrennen in der Schweiz. Der Sieger von Gippingen erhält mehr Weltranglisten-Punkte als der Dritte eines Weltcup-Rennens.

Die Vorhut hatte sich in der vorletzten der insgesamt zehn Runden gebildet. Der Vorsprung der Ausreisser pendelte sich bei etwa einer halben Minute ein, ehe er im Finale etwas geringer wurde. "Es war eine starke Gruppe, trotzdem rechnete ich mir eine Chance aus", sagte Elmiger. Er sei ruhig geblieben und habe sich ganz auf die Entscheidung konzentriert.

Elmiger holte bei hohen Temperaturen den ersten Schweizer Sieg in Gippingen seit 1995, als Pascal Richard triumphierte. Es sei der grösste Erfolg seiner Karriere, sagte der Schweizer Strassenmeister von 2001. "Dies ist die richtige Antwort auf die Nicht-Selektion für die Tour de Suisse", so Elmiger weiter. Er hatte in diesem Frühling viele Rennen bestreiten müssen, ein Erfolg blieb ihm aber versagt. Gross war die Enttäuschung Elmigers insbesondere in der 2. Etappe der Tour de Romandie, als er nach einer langen Flucht im Zweierspurt dem nahezu unbekannten Ukrainer Juri Kristow unterlag.

Seit dem Gewinn des Schweizer Meistertitels vor zwei Jahren in Bellinzona, als er als Neoprofi die gesamte nationale Konkurrenz aus dem Feld schlug, blieben gute Resultate für Elmiger weitgehend aus. Nun machte der talentierte Fahrer beste Werbung in eigener Sache, denn sein Vertrag mit Phonak läuft Ende Saison aus.

Fabian Cancellara, einer der Favoriten im Prolog der Tour de Suisse, gab nach rund der Hälfte des Rennens auf. Der Berner sagte, er wolle nicht während zweier Tage voll fahren. Alex Zülle, der Vorjahressieger der Tour de Suisse, stieg in der 7. Runde vom Velo. Die Schweizer Rundfahrt beginnt am Montag mit dem Prolog in Egerkingen SO.

(pt/Si)