Rad: Giro - Petacchi bestätigt sich als Sprintkönig

publiziert: Mittwoch, 28. Mai 2003 / 23:00 Uhr

Vor der grossen Bergetappe im Piemont erhielten im Giro d´Italia die Sprinter eine weitere Gelegenheit, ihr Können zu zeigen. Am Ende der 117 km von Salice Terme nach Asti festigte Alessandro Petacchi seinen Ruf als König dieser Sparte.

Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) jubelt bei seinem Sprintsieg im März diesen Jahres.
Alessandro Petacchi (Fassa Bortolo) jubelt bei seinem Sprintsieg im März diesen Jahres.
Der Ruhetag half Petacchi, die Verletzungen seines Sturzes vom Zeitfahren am Sonntag in Bozen zu pflegen. Für den Athleten aus La Spezia waren die Schmerzen gestern Mittwoch vielleicht weniger intensiv als vorher. Dafür litten der Etappensieger und seine Arbeitskollegen unter der Wärme. 32 Grad wurden in der Ebene gemessen. Im Gesamtklassement blieb der Abstand zwischen Gilberto Simoni und Stefano Garzelli mit 1:58 Minuten unverändert.

Mit Cipollini gleichgezogen

Auf den letzten 100 m ist Petacchi mit Sicherheit nicht der endschnellste Fahrer. Aber seine Spurts sind so clever eingefädelt, dass die Gegner nicht an ihm vorbeikommen. Diese Erfahrung hatte am Montag in Pavia Jimmy Casper (Fr) gemacht. Um das gleiche Erlebnis kam gestern auch Jan Svorada nicht herum. Der Tscheche rückte bis auf 30 cm auf. Auf dem Zielstrich war der Vorsprung Petacchis aber so klar ersichtlich, dass die Jury nicht einmal den Zielfilm bemühen musste.

Mit seinen nunmehr sechs Etappensiegen hat Petacchi mit Mario Cipollini gleichgezogen, der es letztes Jahr auf ebenfalls sechs gewonnene Massenspurts gebracht hatte. 1980 hatte sich Giuseppe Saronni im Zeitraum von 21 Tagen sogar sieben Mal als Sieger feiern lassen können. Ansonst muss man aber auf die Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg zurückgehen, um im Giro auf ähnliche Siegesserien zu stossen.

Von solchen Vergleichen hält Petacchi allerdings wenig. Artig bedankte er sich bei seinen Teamkollegen für ihre Hilfe. Sie freuen sich auch darüber, dass dank ihrer Arbeit und ihrem Sprinter schönes Geld in die Mannschaftskasse fliesst. Doch dies stellte gestern kein Thema dar. Der Final in der Champions League bot weit grösseren Gesprächsstoff.

20 Prozent Chancen

Lediglich 20 Prozent Chancen gibt sich der Gesamtzweite Stefano Garzelli noch, diesen Giro zu gewinnen. Der Sieger des Jahres 2000 ist ehrlich genug, dass er nicht unbedingt von der eigenen Stärke spricht, sondern vielmehr davon, dass Gilberto Simoni eine Schwäche erleidet oder sich sonst etwas Unvorhergesehes ereignet. Garzelli: "Wenn ich vor dem Schlusszeitfahren in Mailand weniger als eine Minute Rückstand habe, steigen meine Aussichten gewaltig." Voraussetzung dafür wäre allerdings, dass der Varesiner vor allen Dingen am Donnerstag den Träger der Maglia rosa hinter sich lassen kann.

Letzte Woche ist viel von der für den Giro neuen Bergankunft auf dem Monte Zoncolan gesprochen und geschrieben worden. Das Spektakel war in der Tat enorm. Doch der Zoncolan hält keinen Vergleich mit den beiden Pässen aus, den die Fahrer heute Donnerstag in der grossen Bergetappe im Piemont zu erklettern haben.

Der Colle di Esischie wird mit seinen 2366 m Meereshöhe als "Cima Coppi" für den höchsten Übergang in dieser Rundfahrt bezeichnet. Es handelt sich um nichts Anderes als um den Fauniera, der in den vergangenen Jahren von der anderen Seite her befahren wurde. Auf 20,6 km Steigung haben die Fahrer eine Höhendifferenz von 1544 m zu überwinden. Die steilsten Abschnitte werden mit 14 Prozent ausgewiesen.

Wie ein Ziegenpfad

Auf eine halsbrecherische Abfahrt folgt sofort der Sampeyre-Pass, der sich auf dem Papier mit einer Steigung von 16,4 km Länge und einer Höhendifferenz von 1364 m weniger anforderungsreich ausnimmt. Nach der Rekognoszierung dieser besseren Alpstrasse müssen wir allerdings sagen, dass dieser Anstieg durchaus einen Vergleich mit dem gefürchteten Mortirolo im Veltlin aushält. Auf dem schmalen Strässchen, das sich aus einer tiefen Schlucht heraufwindet, findet kaum ein Auto Platz. Hinzu kommt, dass der Belag nicht überaus gut ist, was auch für die einige Risiken beinhaltende Abfahrt gilt.

Wer an diesen beiden Pässen von einer Krise befallen wird, der verliert die Minuten gleich bündelweise. Gewissermassen als Dessert folgt noch der Schlussaufstieg nach Pontechianale ins Ziel, 12 km lang und von mittleren Steigungsgraden.

(Toni Nötzli/Si)

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